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08.11.2011

Frieda Braun


Eine sauerländische Hausfrau bringt den Saal zum Kochen


Haus- und/oder Putzfrauen, im Besonderen die mit (Kittel-)Schürzen, Lockenwicklern und losem Mundwerk, sind bei Karikaturisten äußerst beliebt. Aber nicht nur bei denen! Auch das Publikum liebt Kabarette, bei denen es um diesen nach wie vor nicht nur in Deutschland unterschätzten Beruf der Hausfrau geht.
Dies zeigte sich auch am vergangenen Freitag wieder einmal im Bürgerhaus, als die verklemmt-liebevolle sauerländische Hausfrau Frieda Braun, wunderbar in Szene gesetzt von Karin Berkenkopf, beim Kaufunger Publikum mit ihrem „Sammelfieber“ Lachsalven auslöste.
Das alltägliche Leben in einer kleinen Gemeinde mit seinen Tücken, Stolperfallen, mehr oder weniger großen und kleinen Liebenswürdigkeiten, Problemen, Kommunikationshindernissen und gemeinsamen Aktionen stand im Mittelpunkt der Ergüsse von Frieda Braun, die gleich zu Beginn ihres Programms schon mal beim ahnungslosen Publikum für den geplanten Wohltätigkeitsbasar Sachspenden sammelte…
Die Art und Weise, wie die Frauen des KDF („Katholische Frauen Deutschland“) auf Beutezug für ihren Basar gehen, ist das eine, aber wie man einen Schirmherr bekommt, das andere Problem. Natürlich haben auch Frauen in fortgeschrittenem Alter, noch Träume, obwohl zu Hause der Erwin sitzt, mit dem man ja doch im Großen und Ganzen zufrieden ist. Aber ein Stargeiger wie der André R. ist halt nun mal was anderes – und was würde der sich so gut als Schirmherr machen! Doch zum Entsetzen nicht nur von Frieda sagt der diese hohe Ehre ab. Guter Rat ist jetzt teuer, aber die bessere Hälfte weiß sofort Rat: Wie wäre es mit Ersatz aus dem eigenen Fußballverein, den „Alten Herrn“?
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, und was soll man sich aufregen, wo es noch so viele andere spannende Themen gibt, über die sich Frieda Braun nicht nur mit den lieben Mitmenschen im Dorf sondern auch mit dem Publikum in Kaufungen auseinandersetzen wollte. Die reichten vom Wasserbett, der Kollekten-Agga, Ökostrom, eingebildeten Kranken und vielem mehr – einer engagierten Hausfrau gehen halt die Gesprächsstoffe nicht aus und für nichts ist man sich zu schade.
Mit eloquenter Gestik, Mimik und Sprache, sauerländischem Humor und spitzbübischem Charme eroberte die Winterberger Hausfrau die Herzen der Kaufunger Zuschauer.