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13.09.2011

Musical Löwenherz


Die musikalische Zeitreise des Leon, genannt Löwenherz


Erwartungsvolle Gesichter von Eltern und Großeltern und aufgeregte Kinder füllten bei der Aufführung des Musicals „Löwenherz – Leonardo und das magische Amulett“ von Andreas Schmittberger den Bürgerhaussaal am Sonntagabend.
Sebastian Schilling von der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald, der auch das Orchester dirigierte begrüßte die Zuhörer und erklärte, dass dieses Musical der Abschluss des 1000-Jahrfeier-Projektes Anstiftung zu Kunst und Kultur sei, das 2005 begonnen habe und nun im Heute angekommen sei. Er dankte besonders der Gemeinde Kaufungen für die gute Zusammenarbeit.
Zum Inhalt des Rock-Mysticals: Wir schreiben das Jahr 1348. In Europa wütet die Pest und die Inquisition verhaftet willkürlich Menschen. Ein Vater und sein Sohn Leonardo haben sich in einem Haus im Wald vor dem Inquisitor Domingo versteckt. Leonardo fürchtet sich im dunklen Wald, hat Angst vor Wölfen. Sein Vater neckt ihn, er sei eher ein Hasen- denn ein Löwenherz und er solle die Wölfe in Menschengestalt mehr fürchten als die Tiere. Als die Inquisitoren Vater und Sohn im Wald aufspüren, wünscht sich Leonardo durch ein magisches Amulett in Form eines ägyptischen Skarabäus, das ihm sein Vater kurz vorher gezeigt hatte, einfach nur weg und landet prompt im 21. Jahrhundert auf dem Parkplatz eines Supermarktes mit einem Mülleimer der Gemeinde Kaufungen. Dort wird er Zeuge, wie der Junge Anton von einer Jugendgang, die von Schizo angeführt wird, drangsaliert wird. Anton erfährt von der Herkunft Leonardos, aus dem jetzt Leon wird, nimmt ihn mit in die Schule, in der die Jugendgang ebenfalls ihre Mitschüler terrorisiert. Doch Leon, der 6 Freunde und das Amulett braucht, um wieder in die Vergangenheit reisen zu können, bringt nicht nur die unterdrückten Kinder sondern letztendlich auch zwei Mitglieder der Jugendgang dazu, zusammenzuhalten und Leon bei seiner Rückreise zu helfen. Auch der Humor kam neben brisanten Themen nicht zu kurz. Als die Lehrerin Frau Knoblauch aus einem Geschichtsbuch über die Schlacht bei Azincourt im Jahr 1415 diktiert und dort auf einmal Ausdrücke wie „voll krass“ und „affengeil“ auftauchen, wissen alle in der Klasse, dass wohl Leon gut in der Vergangenheit angekommen ist und einiges an Sprache, was er in der Jetztzeit gelernt hatte, dort eingebracht hat.
Es ist ein Musical für Jugendliche, mit einem aktuellen Thema, einer deutlichen Sprache für und von Jugendlichen („Du Dödel“, „Zimtzicke“, „Stinkstiefel“), besinnlichen Liedern, mit Texten, die Mut machen sollen („Du bist nicht allein“), aber auch fetziger Rockmusik mit Schlagzeug und E-Gitarre, und letztendlich jugendlichen Darstellern in coolem Outfit, deren Auftritte das Publikum mitrissen. Das Orchester, die Bands, Solisten und die Musicalwerkstatt der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald haben an diesem Abend ihr Können wieder einmal unter Beweis gestellt.