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04.05.2020

»Ein verrückter Abschied ist das! - Langjährige Leiterin der Begegnungsstätte wechselte in den Ruhestand

„Dies ist in der Corona-Zeit eine besondere Form der Verabschiedung, aber wir machen aus der Not eine Tugend und hoffen, auf eine festlichere Form zu späterer Zeit“, begrüßte Bürgermeister Roß die wenigen Anwesenden in der Begegnungsstätte.

Nach 21 Jahren Tätigkeit für die Gemeinde Kaufungen wechselte Dietlind Meyer in den Ruhestand. 1999 wurde sie als Leiterin der Begegnungsstätte ernannt und begann mit einem durchdachten und innovativen Konzept, diese als einen Ort der Gemeinschaft für Jung und Alt aufzubauen. Kaum gestartet, ist die Begegnungsstätte schnell zu einem lebendigen Treffpunkt geworden und es gab einen großen Zulauf an Bürger*innen sowohl aus umgebenden Wohnanlage als auch aus anderen Ortsteilen Kaufungens. „Mit der Entwicklung regelmäßiger Angebote wie den Mittagstisch, Beratungsmöglichkeiten, Ausflugsfahrten sowie einer Vielzahl an unterschiedlichen Kursen und kulturellen Veranstaltungen haben Sie aktiv ein Sozialzentrum mitten im Ort geschaffen, um das uns viele andere Gemeinden beneiden“, hob Bürgermeister Arnim Roß hervor. Dietlind Meyer habe sich mit ihrer Aufgabe identifiziert, Freude dabei versprüht und sei damit vor allem bei den älteren Menschen sehr beliebt gewesen. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre betonte der Verwaltungschef die gute Zusammenarbeit, die stete Entwicklung des Betreuungsangebots habe man in einem vertrauensvollen Miteinander gemeistert.

Dietlind Meyer bedankte sich für die wertschätzenden Worte: „Es war ein Glücksfall für mich, hier an dieser Stelle kreativ und frei arbeiten zu können, ich habe mich nie verbogen, sondern konnte meine Impulse umsetzen.“ Damals hätte sie mit wenig Vorkenntnis von Seniorenarbeit begonnen, durch gezieltes Zuhören und durch das Erleben der Freude älterer Menschen sei sie in ihrer Arbeit gewachsen, die ihr sehr viel Spaß gemacht hat. Wichtig gewesen seien auch Weggefährten, die Türen für neue Ideen offenhielten: „Ich bin sicher, dass unser Standort Begegnungsstätte auch in Zukunft weiter ausgebaut wird – und deshalb gehe ich mit Jubel!“

Bürgermeister Arnim Roß wünschte ihr für den verdienten Ruhestand alles Gute:“ Herzlichen Dank für das, was Sie für unsere Gemeinde, für die Menschen in Kaufungen getan haben.“

Die Nachfolge der Einrichtungsleiterin übernimmt nun Stefanie Kühn, die in den vergangenen Monaten im Team gemeinsam mit Dietlind Meyer und Familienbeauftragten Uwe Motz gerade in der Corona-Situation zahlreiche Ideen und Projekte entwickeln und umsetzen konnte. Als Gründerin des 2004 eingeweihten Familienzentrums und schon damals in nachbarschaftlich enger Zusammenarbeit ist ihr die Begegnungsstätte bereits ein lange vertrauter Ort.

Auch wenn die derzeitige Pandemiephase einen größeren Abschied verhinderte, gab es an diesem Tag trotzdem feierliche und bewegende Momente. Uwe Motz und Stefanie Kühn überraschten die ehemalige Kollegin mit einem selbst produzierten „Goodbye Dietlind-Film“, in dem eine große Anzahl Kaufunger Seniorinnen und Senioren ihre ganz persönlichen Abschiedsworte und Zukunftswünsche zum Ausdruck brachten. Zum Abschluss gab es im Außenbereich bei Sonne und Frühlingswind noch „Klassik zur Mittagszeit“ mit Cello und Geige. Viele Bewohner*innen lauschten – unter dem gebotenen Abstand und mit bunten Tüchern in der Hand - auf den Balkonen und Fluraußengängen.