Bürgermeister Roß bringt ausgeglichenen Haushaltsentwurf 2023 ein
Trotz Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und Energiekrise: Die Gemeinde Kaufungen legt einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf für 2023 vor. Der von Bürgermeister Arnim Roß in der letzten Gemeindevertretersitzung eingebrachte Etatentwurf sieht für das kommende Jahr Einnahmen von 32,2 Millionen Euro und Ausgaben von 32,5 Millionen Euro vor. 327 Tausend Euro werden aus der Rücklage entnommen, das sind rund 120 Tausend Euro weniger, als vor einem Jahr prognostiziert. Zusätzlich wird in diesem Jahr das erwartete Defizit voraussichtlich nicht eintreten. Die Gemeinde wird nach derzeitigem Ermessen einen leichten Überschuss erwirtschaften.
Zur guten Situation der kommunalen Finanzen tragen laut Roß vor allem die Gewerbesteuereinnahmen bei, die in diesem Jahr auf eine Rekordhöhe von rund 8 Millionen Euro geschätzt werden. Für das Jahr 2023 geht man allerdings von einem Rückgang dieser Einnahmen um ca. 6,25 % aus. Denn der von vielen Experten prognostizierte Rückgang der wirtschaftlichen Leistungen in Verbindung mit der bereits eingetretenen Inflation wirft auch in Kaufungen seine Schatten voraus. So mussten die Energiekostenansätze im neuen Haushalt massiv erhöht werden. Für Gas wurden sie nahezu verdoppelt und für Strom um 63 % angehoben. Auch die Umlagen, die die Gemeinde an Land und Kreis abführen muss, steigen gegenüber dem Rechnungsergebnis von 2021 um 1,3 Millionen Euro. Die Gemeinde Kaufungen muss also weiterhin auf Sicht fahren und mit Bedacht haushalten, um die günstigen Ausgangsvoraussetzungen nicht zu überfordern. Der Bürgermeister sieht sie aber „in Verbindung mit einer Rücklage von ca. 4,4 Millionen Euro“ für ein eventuelles Krisenjahr gut gerüstet.
Investitionen 2023
Im Bereich der Investitionen sind rund 950 Tausend Euro eingeplant für den Erwerb von Grundstücken. „Die Planungen unserer neuen Baugebiete und des interkommunalen Gewerbegebietes mit Lohfelden kommen in die Phase, wo wir verstärkt in diesen Bereichen Grundstücke ankaufen wollen“, so der Verwaltungschef. An weiteren Investitionen sieht der Entwurf 550 Tausend Euro für Maßnahmen im Straßenbau, 200 Tausend Euro für einen Feuerwehr-Abrollwagen zur Stärkung des Hochwasserschutzes, 670 Tausend Euro für die energetische Sanierung der Haferbachhalle und 425 Tausend Euro für den Bau eines neuen Winterdienststützpunkt vor.
In Anbetracht der Klima- und Energiekrise will die Lossetalgemeinde auch ihren Kurs in Sachen Energieerzeugung und Energieeinsparung verstärken. In Zusammenarbeit mit Energieberatern erstellt das Grundstücks- und Gebäudemanagement sowie das Klimaschutzmanagement derzeit einen Plan, welche gemeindeeigenen Gebäude in den nächsten Jahren vorrangig energetisch saniert werden müssen. „Wir wollen unsere Bemühungen auf diesem Gebiet deutlich verstärken und haben für das kommende Jahr 50.000 Euro für die Planung dieses Projektes und für die Jahre 2024 bis 2026 pauschal 2,5 Millionen Euro für die Umsetzung der ersten Maßnahmen eingestellt“, betont Roß. Wichtig sei es, Krisen so zu begegnen, dass man nicht nur Schaden abwende und Defizite repariere, sondern grundsätzlich umsteuere und neue Strukturen schaffe. Dies beziehe sich auch auf den Bereich der regenerativen regionalen Energieerzeugung, bei der Kaufungen mit der Gründung des Gemeindewerks und der Beteiligung an zwei Windparks bereits auf einem guten und zukunftsweisenden Weg sei.