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11.05.2020

Der Job eines Bürgermeisters in Zeiten von Corona

Das Jahr 2020 hatte sich Bürgermeister Arnim Roß, wie viele andere, ganz anders vorgestellt. Neue Projekte stehen an. Und eigentlich sollte auch gefeiert werden – ein großes Fest mit allen Bürgerinnen und Bürgern. Die Planungen zu „50 Jahre Großgemeinde Kaufungen“ liefen schon auf Hochtouren. Im August sollte das Fest stattfinden. Vor kurzem wurde das Heimatfest jedoch per Beschluss abgesagt. „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, aber wir mussten frühzeitig die Reißleine ziehen zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger“, erklärte der Verwaltungschef Ende April in seiner Ansprache.

Alles ist anders, aber die Gemeindeverwaltung und die politische Arbeit müssen weiter funktionieren. Obwohl viele Termine im Kalender von Arnim Roß aufgrund der Corona-Pandemie gecancelt wurden, ist die Arbeit des Verwaltungschefs gerade in der jetzigen Situation nicht weniger geworden und von großer Wichtigkeit. Viele Maßnahmen und Strategien müssen besprochen und koordiniert werden. „Die Situation wird täglich neu bewertet“, berichtet der Bürgermeister. Schon früh hat er einen Krisenstab in der Verwaltung eingerichtet, der schnell auf neue Entwicklungen reagieren kann. Mit den Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen aus dem Landkreis Kassel steht Arnim Roß per Video- oder Telefonkonferenz im ständigen Austausch. Und auch die Gremienarbeit läuft per Video- oder Telefonschaltung weiter. „Natürlich kann eine Videokonferenz keine persönlichen Gespräche und Diskussionen ersetzen, aber mit Hilfe der modernen Technik funktioniert der politische Betrieb weiter und die Mitglieder Gemeindegremien haben einen offenen und regelmäßigen Austausch miteinander“, erzählt Bürgermeister Arnim Roß. Durch den neuen Paragrafen §51 a der Hessischen Gemeindeordnung können wichtige politische Beschlüsse seit Mitte März vom Haupt- und Finanzausschuss gefasst werden, der dann anstelle der Gemeindevertretung entscheidet.

In der Gemeindeverwaltung wurden innerhalb kurzer Zeit viele Arbeitsprozesse geändert und viele Arbeitsplätze umorganisiert. „Wir haben die Tätigkeiten von mehr als der Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung auf Home-Office umgestellt“, so der Rathauschef. Alle Arbeitsbereiche und Einrichtungen sind von den Veränderungen betroffen: Die Kindertagesstätten, das Museum, die Büchereien, die Begegnungsstätte, die Jugendpflege, der Bauhof, der Eigenbetrieb, die Hausmeisterei, die Postagenturen, die Feuerwehr, der Ordnungsbehördenbezirk und das Rathaus. Roß: „Das alles war notwendig, um auf die neue Situation mit der Corona-Pandemiekrise zu reagieren und die Verordnungen des Landes Hessen umzusetzen.“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Einrichtungen vorübergehend geschlossen wurden, arbeiten nun in anderen Bereichen mit und unterstützen wichtige Ressorts. Auf den Fluren im Rathaus ist es ruhiger geworden, Dienstgespräche werden in der Regel per Telefon- oder Videoschaltung geführt. Die Verwaltungsarbeit läuft aber unter verschärften Bedingungen ungebrochen weiter. „Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten die Maßnahmen einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand, aber wir haben die Umstellungen bisher gut gemeistert“, so Bürgermeister Arnim Roß abschließend.