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21.05.2019

Hochwasserschäden nach Starkregen in Kaufungen

Unwetterartige Regenfälle haben in der Nacht zum Dienstag in den Ortsteilen Nieder- und Oberkaufungen an mehreren Stellen zu Überflutungen geführt. Haferbach, Dautenbach und insbesondere die Losse traten über die Ufer. Bereits im Vorfeld gab es in Anbetracht der Wettervorhersagen umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen und Lageerkundungen durch Mitarbeiter der Gemeinde. Gegen 21.30 Uhr wurden aufgrund des Überschreitens der Hochwasser-Meldestufe 1 an der Losse 600 Sandsäcke aus Kaufungen sowie weitere 800 Sandsäcke aus dem Katastrophenschutzlager Baunatal im Bereich der Losse in Niederkaufungen eingesetzt.

Bereits um Mitternacht betrug der Pegel an der Losse 1, 82 Meter. In der zweiten Nachthälfte und insbesondere am frühen Morgen stieg der Pegel in kurzer Zeit rasant an bis zu einem Pegelhöchststand an der Losse von 2,55 Meter.

Große Bereiche des Altdorfes Niederkaufungen wurden gesperrt, Bewohner des Steinwegs konnten zeitweise ihre Häuser nicht verlassen und wurden von Rettungskräften versorgt. In einzelnen Ortsbereichen musste der Strom abgestellt werden. Der Kirchplatz rund um die Niederkaufunger Kirche wurde durch das Hochwasser geflutet.

Auch in Oberkaufungen trat das Wasser der Losse an mehreren Stellen über die Ufer, überschwemmte Straßen und Keller, auch die Räume des Bürgerhauses sind betroffen. Zeitweise mussten die Leipziger Straße sowie die Niester Straße gesperrt werden.

Die Feuerwehren Kaufungen, Helsa und Nieste sind mit allen verfügbaren Kräften seit gestern Abend im Einsatz, um Keller leer zu pumpen, Sandsäcke zu verteilen und den Anwohnern Hilfe zu leisten. Unterstützung erhalten sie dabei von den Feuerwehren aus dem Landkreis Kassel (Wolfhagen, Naumburg, Vellmar, Grebenstein und Hofgeismar).

Bürgermeister Arnim Roß machte sich am frühen Dienstagmorgen sofort ein Bild von der Lage, besichtigte die betroffenen Gebiete und sprach mit den Anwohnern. Er dankte den Einsatzkräften für ihren zuverlässigen Dienst: „Die Bürgerinnen und Bürger in Kaufungen sind dankbar für die gute Krisenorganisation, die schnelle Hilfe und gegenseitige Unterstützung.“ Insgesamt sind 160 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks, des Gemeindebauhofs sowie zahlreiche freiwillige Helfer und Helferinnen an den Hilfemaßnahmen beteiligt. Die Bewohner vor Ort nehmen die Lage ruhig und gefasst an, sie nahmen am Vormittag bereits erste Aufräumarbeiten vor.

Der Umfang der Schäden kann noch nicht benannt werden. Die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten werden sicher Tage bis Wochen dauern.