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06.04.2017

Jahresempfang 2017

Jahresempfang 2017: Natur und Kultur begegnen sich

Der diesjährige Jahresempfang der Gemeinde Kaufungen stand ganz im Zeichen der Kultur, ihrer Entwicklung und ihrer Bedeutung für Kaufungen und die Region. Bürgermeister Arnim Roß konnte im großen Saal des Bürgerhauses Kaufungerwald zahlreiche Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Vereine und Verbände begrüßen. In seinem Grußwort betonte der Verwaltungschef die Bedeutung von Kultur als Beitrag zur zivilisierten und aufgeschlossenen Begegnung von Menschen: „Kultur gehört zu den Fundamenten der freien, demokratischen Gesellschaft – und die beginnt in den Städten und Gemeinden.“ Er wies darauf hin, dass Kunst und Kultur ein prägender Teil von Kaufungen geworden sei, der über einen langen Zeitraum gewachsen sei. Ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen und Ausstellungen ganz unterschiedlicher Bereiche belegen eine reichhaltige Kulturlandschaft – oft an geschichtsträchtigen Orten und Plätzen. „Es hat sich ein lebendiges Miteinander im Ort zwischen Kulturschaffenden, Künstlerinnen und Künstlern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern entwickelt, das sich gegenseitig befruchtet“, freute sich Roß. In diesem Zusammenhang dankte er seinen Amtsvorgängern und den politisch Verantwortlichen. Einen besonderen Gruß richtete er an Gastrednerin Maren Matthes, Geschäftsführerin und Intendantin des Kultursommers Nordhessen gGmbH. Der Kultursommer sei eine verbindende Klammer in der Kulturregion und führe die Menschen über alle Unterschiede und Generationen hinweg zusammen. Auch Landrat Uwe Schmidt erwartete mit Spannung den Vortrag der Gastrednerin und stellte gleich zu Beginn seines Grußwortes klar: „Ich will heute hier den Kultursommer loben“, der „als Flaggschiff“ eine gut eingeführte Marke sei und jedes Jahr ein großartiges Event darstelle. Er dankte der Intendantin für ihr außergewöhnliches Engagement. Schmidt würdigte jedoch auch die Unterstützung und Förderung kultureller Programme im Kleinen, in der Alltagsstruktur, zum Beispiel bei Vereinen und Musikschulen im Landkreis: „In der Kindheit wird die Grundlage für künstlerisches Verständ nis gelegt.“

Zwischen den einzelnen Redebeiträgen sorgte der Musikzug Kaufungen mit schwungvollen Stücken für einen abwechslungsreichen musikalischen Rahmen. Höhepunkt des Jahresempfangs war die Ansprache zum Thema „Kultur aufs Land! Warum es im Wald und in der Scheune anders klingt.“ Maren Matthes, seit mittlerweile 18 Jahren Geschäftsführerin des Kultursommers Nordhessen, schlug zu Beginn ihres Vortrags einen weiten, geschichtlichen Bogen. Auf anschauliche Weise vermittelte sie den Besucherinnen und Besuchern einen kleinen historischen Rückblick - von den Kulturveranstaltungen um 1600 in Venedig, dem damaligen kulturellen Zentrum Europas, über erste öffentliche Kulturveranstaltungen außerhalb von Kirche und Hofe, bis hin zu den modernen Festivals und Veranstaltungen von heute. Dabei unterstrich die Intendantin, dass die eigentliche Bedeutung von Festspielen in der Qualität der dargebotenen Werke liege. Der Kultursommer Nordhessen wurde 1988 gegründet mit dem Ziel, die Region generell mit einer besseren Kultur- und Veranstaltungsdichte auszustatten. Aus dem Engagement von oft ehrenamtlich engagierten Veranstaltern in einer Vereinsstruktur entwickelte sich über die Jahre eine veritable Kleinkunstszene, die bis heute existiere. 1999 entschied sich der Vorstand des Festivals in einer Umorganisation für ein intendanten-gestütztes Modell, das nach wie vor eng mit den Veranstaltern vor Ort, unter anderem auch mit der Gemeinde Kaufungen zusammenarbeite. Das Budget für die 108 Veranstaltungen in diesem Ja

hr setze sich zusammen aus Spenden, Sponsoring (46%), öffentlicher Förderung (26%) und erwirtschafteten Mitteln durch Ticketverkauf und Anzeigen. Im weiteren Verlauf der Ansprache ging Maren Matthes der Frage nach, was ein Festival denn eigentlich heraushebe: „Es ist die Lage – der Charakter eines Sommerfestivals wird geprägt durch die Spielstätte, den Ort und die Geschichte des Ortes.“ Kaufungen habe das Glück, mit der Stiftskirche als eine der größten sakralen Spielstätte in der Region und dem anheimelnden, einladenden Gelände des Stiftshofs zwei wichtige Spielorte des Kultursommers präsentieren zu können. Die Intendantin charakterisierte das Programm 2017 als „eine Inszenierung der Landschaft und der Orte in der GrimmHeimat Nordhessen mit Musik, Literatur und Theater“. Und sie lud herzlich ein zur Auftaktveranstaltung am 14. Mai bei den Niester Riesen – sowie zu weiteren spannenden Aufführungen in Kaufungen und in der gesamten Region. Das neue Programm des Kultursommers Nordhessen macht deutlich, wie reichhaltig und vielgestaltig „Kultur vor der Haustür“ auch in diesem Jahr erlebt werden kann.

Das Schlusswort des diesjährigen Jahresempfangs oblag Karl Hellmich, Vorsitzender der Gemeindevertretung, der sich bei allen Beteiligten bedankte, dem Musikzug Kaufungen unter Leitung von Klaus Missing ein großes Kompliment für das tolle Repertoire machte und die Gäste dazu einlud, beim anschließenden Mittagessen miteinander ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.