Kaufunger Filmemacher präsentiert Pädagogikfilm
Grundbedürfnisse und Lebensorte von Schulkindern
Am vergangenen Freitag stellte der bekannte Kaufunger Filmemacher Kurt Gerwig seinen neuesten Pädagogikfilm „Was brauchen Kinder in Schule, Hort und Elternhaus“ vor. Zirka 60 interessierte LehrerInnen, ErzieherInnen und Eltern kamen ins Bürgerhaus, um die erste öffentliche Ausstrahlung des Films in Nordhessen zu verfolgen. Der Eintritt war frei. Kurt Gerwig bedankte sich bei Bürgermeister Arnim Ross, dass die Gemeinde Kaufungen den Saal für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat.
„Nachdem im letzten Film der Focus stärker auf die Altersgruppe 0-6 Jahre gelegt wurde, wollten wir diesmal einen Film über große Kinder machen und ihre Lebensbedürfnisse nachfragen.“ Seit einem Jahr war Kurt Gerwig mit seinem Team unterwegs, um Kinder in ihren Lebenswelten zu filmen und zu interviewen. Gedreht wurde in verschiedenen Horten in Brandenburg, in der Offenen Schule Kassel-Waldau, auf dem „Kinderbauernhof“ in Kassel, im Kinderzirkus Rambazotti, Kassel und in zwei Familien in Kaufungen. In dem 70-minütigen Streifen kommen neben den Kindern und pädagogischen Fachkräften auch zahlreiche Experten zu Wort, zum Beispiel Prof. Dr. Lothar Krappmann, Berlin (Mitglied im UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes), Prof. Dr. Jörg Ramseger von der FU Berlin (Arb eitsstelle Bildungsforschung Primarstufe) und Dr. Oggi Enderlein (Kinderpsychologin und Fachbuchautorin) aus Berlin. Im ersten Teil des Filmes werden die Grundbedürfnisse von Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren nachgefragt: Was sind ihre altersspezifischen Lebensbedürfnisse? Was hilft ihnen in ihrer Entwicklung?
Wie wichtig dabei das Zusammensein mit anderen ist und wie notwendig die Förderung von eigenständigem Handeln und das Übernehmen von Verantwortung (in dem Bereich, den die Kinder überschauen können) wurde dabei von den Fachkräften immer wieder betont. Im Teil zwei ist der Fokus auf die Lebensorte der Großen Kinder gerichtet, also die Schule, den Hort und das Elternhaus. Was können diese Institutionen dazu beitragen, dass sich Große Kinder ihrem Alter entsprechend körperlich, seelisch, geistig und sozial gesund entwickeln können? Im Film wurde deutlich herausgestellt, dass eine zielorientierte Zusammenarbeit von allen Institutionen unablässig sei, um dieser Entwicklungsperiode der Kinder gerecht zu werden. Eine gute Balance zwischen behüteten Freiräumen sowie einem verlässliches Beziehungsangebot vermittelten den Kindern den haltgebenden Rahmen, der zu einem gesunden Aufwachsen nötig sei. Positive Rückmeldungen gaben interessierte Zuschauer im Anschluss an die Filmausstrahlung. Johanna Jeschke, Erzieherin, sagte: „Die Kooperation zwischen Schule und Hort, also zwischen Lehrern und Erziehern ist wirklich wichtig für die Beziehungsarbeit, die geleistet werden muss. Viele Kinder haben einen großen Redebedarf.“ Und Susanne Henze-Schröder, Dozentin in der Erzieherausbildung, fügte hinzu: „Ich finde, dass die Hortpädagogik heute ein wenig in den Hintergrund geraten ist und dass es aus diesem Grund notwendig ist, den Blick wieder stärker auf die Bedürfnisse von Schulkindern zu lenken.“
Die lebendigen Interviews mit den Kindern und die qualifizierten Statements der ExpertInnen im Film bieten da sicher eine wertvolle Anregung und Unterstützung für die Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen.
Zu beziehen ist der Film „Was brauchen Kinder in Schule, Hort und Elternhaus“ über das Internet (www.paedagogikfilme.de) zu einem Preis von € 31,00.