Von verhaltenem Kichern bis herzhaftem Lachen - Ella Carina Werner las aus »Der Untergang des Abendkleides«

Es waren Geschichten direkt aus dem Leben gegriffen, selbst erlebt, erfahren und niedergeschrieben, sicherlich an der einen oder anderen Stelle überspitzt dargestellt, die Autorin Ella Carina Werner im Rahmen des Kaufunger Kulturprogramms am letzten Freitagabend im April aus ihrem Buch „Der Untergang des Abendkleides“ zum Besten gab. Das Publikum wurde im Halbkreis um die Autorin platziert, um jedem eine gute Sicht zu garantieren. Geschlossene Vorhänge und eine gemütlich arrangierte Lichtgestaltung ließen die Bühne zu einem nahezu heimeligen Ort werden, um den überwiegend amüsanten und leidenschaftlich vorgetragenen Worten zu lauschen.

Die Gemeinde Kaufungen als Veranstalter eröffnete die Lesung mit einer freundlichen Begrüßung und dem Hinweis, wie schön es sei, Ella Carina Werner nach dem ausgefallenen Termin im April 2020 nun endlich willkommen heißen zu dürfen. Auch die Autorin wirkte sichtlich erfreut darüber, nun endlich ihr Buch vorstellen zu dürfen, das bereits 2020 erschien, als sie kurz vor ihrem 40. Geburtstag stand. Offensichtlich ein Wendepunkt- im Leben vieler Frauen! Aber warum eigentlich?Der Start der Lesung eröffnete sogleich einen herrlichen Eindruck darüber, dass man schließlich mit vierzig Dinge tun kann, die man sich mit zwanzig nicht traut. Dem überwiegend weiblichen Publikum kam, hier und in den folgenden Geschichten, sicherlich das eine oder andere bekannt vor. Die offenen Worte im Gespräch mit der Mutter über die eigene Geburt oder der Moment, wenn es zum Problem wird, dass der neue Frauenarzt plötzlich jünger ist als man selbst und sich einer „Jugendsprache“ bedient, die in einem das Gefühl hervorbringt, schnellstens das Weite zu suchen zu wollen. Notfalls aus dem Fenster – vierter Stock hin oder her. Die noch immer in vielen Köpfen verankerten, stereotypen Frauenbilder wurden von Ella Carina Werner mit neuem, zeitgemäßen Blickwinkel und einem Augenzwinkern betrachtet, ohne wertend zu wirken. Die vergnüglichen Reaktionen aus dem Publikum waren spontan und oft von einem bestätigenden Kopfnicken begleitet. Auch bei den Geschichten mit anderen Themenschwerpunkten, wie etwa neue Beziehungsmodelle in „Das hält die Liebe jung“, oder Atomkraft in „Finnland, erwache“. Nach der etwas über eine Stunde dauernden Lesung erhielt die Autorin einen lieben Dank mit Blumenstrauß und Sie lud herzlich ein, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Das Angebot wurde rege genutzt und auf Wunsch verließ man den Abend mit eigens gewidmetem und signierten neuem Buch und/oder dem Gedanken, einen schönen und kurzweiligen Abend verbracht zu haben.