Seiteninhalt
13.06.2022

Wicken oder Erbsen? Das war hier die Frage...

Der Kräuterstammtisch Kaufungen hatte am zweiten Donnerstag im Juni zum Kräuterspaziergang eingeladen und 9 Frauen fanden die Antwort.

Los ging es am Mitmachhaus des Regionalmuseums Kaufungen. Der dort angelegte Kräutergarten kann jederzeit besucht werden. Jedes Kraut ist beschildert und das eine oder andere wird als Duftsäckchen von den Frauen des Kräuterstammtisches auf den Dorftagen in Niederkaufungen anlässlich des Heimatfestes angeboten werden.
Schon auf der Grünfläche vor der Stiftskirche gab es viele verschiedene Kräuter zu entdecken. Fast jede der Teilnehmerinnen (Teilnehmer sind ebenso herzlich willkommen) wusste etwas zur echten Kamille, Spitz- und Breitwegerich und der Linde beizutragen. Ein bunt gemischter Informationscocktail der Kräuterverwendung war zu hören. Über den Einsatz in der Heilkunde für Mensch und Tier, aber auch die Möglichkeit als Speisenzutat des jeweiligen Krautes sowie die Blütenverwendung als Eyecatcher des Mahles. Das geteilte Wissen war eine Sammlung aus Phyto-Apps, Omas Erfahrungen und Pflanzenbüchern. „Die Wirkung der Kräuter kann jedoch bei jedem Menschen anders sein und ein vorsichtiges Ausprobieren ist auf jeden Fall von Vorteil“, betonte Petra Kellner vom Kaufunger Kräuterstammtisch.
Das Sammeln der Kräuter bei Mondschein sei nur ein Märchen, jedoch sollten die Kräuter am besten bei Sonnenschein geerntet werden, da dann die Wirkstoffe am kräftigsten seien. Auch über die Konservierung, also das Trocknen oder das Einlegen in Alkohol oder Öl konnten die Teilnehmerinnen sich während des Spazierganges austauschen.
Sarah Becker, die Jüngste in der Runde, kam vor 8 Jahren durch eine Kräuterwanderung in Leipzig auf die Vielfältigkeit der Wildkräuter und freute sich, dass sie in der Gemeinschaft viel erfahren konnte, statt allein zu sammeln.
Der allgemeine Tenor der Frauen war, dass die Gärten viel zu aufgeräumt sind und wild ausgesamte Kräuter willkommener sein sollten. Besonders das Thema Giersch mag viele Gartenfreunde spalten, denn gerade dem 3-Blatt, wie der Giersch auch genannt wird, lässt sich schwer der Garaus machen. Die Frauen waren sich einig: Lieber sollte das Kraut im frühen Stadium den Salat bereichern und die älteren Blätter wie Spinat zubereitet werden.
Vorbei an Wicken, Schafgarbe und Knoblauchrauke ging es den Dautenbach hinauf zu den Brennnesseln. Wer kennt sie nicht, die Berührung mit einer Brennnessel? Die ungewöhnliche Zubereitung als Brennnessel-Chips wurde sehr gelobt, musste sich die Brennnessel doch zuvor eine Behandlung mit dem Nudelholz gefallen lassen, um die Giftzellen zu entschärfen und anschließend ein Bad in heißem Öl überstehen. Die Verwendung der Brennnessel wurde sehr umfangreich, als Nesselstoff für Kleidung, Schädlingsbekämpfer in Form einer Jauche und so vieles mehr, beschrieben.
Das Thema des Rückweges war die Zubereitung von Wildkräutercremes und Bozena Meske gab ihre Methode des langen und ermüdenden Rührvorganges einer Creme preis….mithilfe ihrer Eismaschine.
Gefüllt mit Ideen, Anregungen und vielfältigem Wissen ging ein schöner Abend zu Ende.

Weitere Infos und Termine für Kräuterspaziergänge sind der Website www.kraeuterstammtisch-kaufungen.jimdofree.com  zu entnehmen oder auf der der Homepage der Gemeinde Kaufungen im Veranstaltungskalender.