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29.11.2011

Heiner und Kuni - Kabarett


„Heinrich, mer graut vor dir!“


Fröhliche Gesänge füllten das Museumscafé am Samstagabend, am Klavier begleitet von Heinz Ahrendts. Und dazwischen gab es „Szenen einer Ehe“. Doch keiner gewöhnlichen Ehe! Das würde man bei den beiden Hauptdarstellern Almut Weingart und Willi Schaumberg auch nicht erwarten. Nein, niemand geringeres als das so gar nicht kaiserliche Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, liebevoll Heiner und Kuni, hatten sich die Akteure vorgenommen. Was wäre wenn…?
Diese offen gelassene, eigentlich rhetorische Frage ließ natürlich sehr viel Raum für allerhand fiktive Spekulationen, und noch mehr Raum für das ausgelassene Spiel und den Wortwitz von Almut Weingart und Willi Schaumberg. Aberwitzige Dialoge wechselten sich mit netten kleinen und ironischen Anspielungen auf aktuelle und lokale Geschehnisse ab, so dass die Zuschauer im voll besetzten Museumscafé auf ihre Kosten kamen.
Über was hätten sich Heini und Kuni beim Frühstück unterhalten, wären sie zusammen alt geworden? Wahrscheinlich hätte sich Heini bei seiner Kuni über Hämorrhoiden beschwert, sie sich bei ihm über die Schwiegertochter oder die Schwägerin in Ungarn, die sich unpassenderweise zu einem Besuch eingeladen hat, obwohl man selber doch schon knapp genug mit dem Geld dran ist und sich kaum was gescheites zum Essen leisten kann. Und warum? Weil die Apanage hinten und vorne nicht reicht – vielleicht sollte der etwas in die Jahre gekommene Kaiser auch mal für ein höheres Altersruhegeld klagen?! Jedem das, was ihm zusteht.
Überhaupt wäre die Verwandtschaft wahrscheinlich das Hauptthema der beiden. Mit welchen Problemen ihre Kinder zu kämpfen haben, z.B. der Sohnemann in Bayern mit den Welfen: nur Malesse mit den Bergvölkern. Hier in Kaufungen sind es die Niester.
Doch trotz aller Unpässlichkeiten, die das Alter für jeden, egal ob gekrönt oder nicht, mit sich bringt, würden die beiden dennoch ihren „Unruhestand“ genießen, zumal die Freiheiter ihren Kaiser noch hoch halten und ihn mit Freibier versorgen. Auch wenn sich Kuni bei ihrem Heini darüber beschwert, dass sie nicht mehr so viel rum kommt wie früher und sich das Äußere der beiden im Laufe der Jahre doch ein ganz klein wenig verändert hat - „Heinrich, mer graut vor dir!“ - haben sie sich doch vor Jahren geschworen „Wir wollen niemals auseinander gehen!“.