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18.07.2011

Nah und Fernbesitz


Nah- und Fernbesitz des Klosters Kaufungen


Erstmals wird in dieser Jubiläumsausstellung, die am Kunigunden- und Heinrich-Gedenktag und gleichzeitig Geburtstag der Stiftskirche, dem 13. Juli 2011, um 14 Uhr im Foyer des Rathauses eröffnet wird, der Nah- und Fernbesitz des Klosters Kaufungen dokumentiert. Die Ausstellung ist ein Projekt der AG Historische Beziehungen und Städtepartnerschaften unter Federführung von Winfried Wroz vom Verein für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1834 e.V., Zweigverein Kaufunger Wald-Söhre.
Heinrich II. hatte seiner Gemahlin Kunigunde ursprünglich Bamberg um 997 als Morgengabe verschrieben, es dann aber für die Gründung eines Bistums bestimmt. Gegen den Widerstand von Kunigundes Geschwistern führte er sein Vorhaben aus, versprach aber auf der Frankfurter Synode vom 1. November 1007 Kunigunde zu entschädigen, und das geschah durch die Schenkung des Königshofes Kassel mit allem Zubehör am 24. Mai 1008. Schon 1011 beurkundete Heinrich in (Ober) Kaufungen, was den Schluss erlaubt, der dortige Königshof sei zwischen 1008 und 1011 eingerichtet worden. 1017 wird der Königshof in ein Benedikterinnenkloster umgewandelt. Das Kloster erhielt bei seiner Gründung von Kaiser Heinrich II. beträchtliche Teile des Kassel-Kaufunger Fiskalbezirkes. Die übrigen Güter, die Heinrich II. dem Kloster überwies, lagen mehr oder weniger weit entfernt.: Im Norden, von Kaufungen aus gesehen, der Hof Hedemünden an der Werra, im Südosten die Höfe Herleshausen an der Werra und Heroldishausen bei Bad Langensalza, im Nordwesten Güter in Escheberg und (Ober-)Meiser vor Warburg, im Westen das Gut Heringhausen an der Diemel, im Südwesten Besitz in mehreren Orten um Fritzlar, Leidenhofen bei Marburg sowie Walburg. Schließlich erhielt das Kloster weit entfernt das Gut Herbede an der Ruhr sowie die fünf Orte Lay, Winningen, Trimbs, Waldesch und Bisholder an der Mosel bei Koblenz.