Seiteninhalt
13.12.2011

Stiftsweihnacht


Glühwein, Spaß und Gedränge


Schon vor den Toren des Stiftsareals duftete es herrlich nach frischen Crépes, Glühwein und Kinderpunsch. Ein großer Weihnachtsbaum erstrahlte am Eingang des Stiftshofes und viele Lichter säumten den Weg zur 7. Stiftsweihnacht. Einer der schönsten Weihnachtsmärkte in der Region fand am vergangenen Wochenende im tausendjährigen Kaufungen statt und knapp 10 000 Besucher aus Nah und Fern ließen sich von der besinnlichen und altertümlichen Atmosphäre in Weihnachtsstimmung bringen. Zweifellos ist die Stiftsweihnacht kein gewöhnlicher Weihnachtsmarkt: Das Ambiente ist ein ganz besonderes.
Töpfer, Maler, Schreiner und viele andere Künstler präsentierten an ausgewählten Handwerksständen ihre mit Liebe gefertigten Arbeiten. Das Herz jedes Deko-Freunds schlug bei dem Anblick von liebevoll gemalten Weihnachtskarten, kreativen Holzpuppen – ein jedes ein Unikat -, und handgefertigten Kerzen höher. Besonders gut besucht war der Stand der Schüler Janek, Jakob und Lyn, die ihre selbstgetöpferten Krüge und Figuren verkauften. Neben den stilvollen Holzhüttenständen sorgte weihnachtliche Musik für festliche Atmosphäre. Mit „Jingle Bells“ und „Rudolph the red nose rendier“ wählte der Musikzug Kaufungen die richtigen Weihnachtsstücke aus, um die Besucher nicht nur visuell, sondern auch akustisch zu begeistern. Strahlende Augen und etwas Ehrfurcht sah man bei den kleinen Besuchern, die vom Weihnachtsmann und einem Engel kleine Geschenke bekamen. Dekanin Carmen Jelinek zeigte sich dankbar über die große Hilfe und das Engagement aller Beteiligten, ohne die die Stiftsweihnacht nicht so wunderbar wäre. Da die Stiftsweihnacht in diesem Jahr nicht nur Kaufungens traditioneller Weihnachtsmarkt, sondern auch Austragungsort der letzten Veranstaltung zur 1000-Jahrfeier war, richtete auch Bürgermeister Roß einige Dankesworte an die Besucher. „Ein besonderes Jahr geht mit der Stiftsweihnacht zu Ende. […] Wir haben gemeinsam gefeiert und durften viele Gäste willkommen heißen. Mit der Stiftsweihnacht findet die 1000-Jahrfeier ihren würdevollen Abschluss.“, resümierte Bürgermeister Roß. Ein großer Dank gilt den Organisatoren des Fördervereins der Stiftskirche und dem Freiheiter Bürgerverein, durch deren ehrenamtliche Tätigkeit die Tradition der Kaufunger Stiftsweihnacht am Leben erhalten wird.
Fast kein Durchkommen mehr gab es dann am Samstag- und Sonntagnachmittag bei der Stiftsweihnacht. Überall sah man strahlende Gesichter, auch wenn die Nasen hie und da durch die Kälte etwas gerötet waren. Die Veranstalter und Initiatoren hatten sich aber auch wieder sehr viel Mühe gegeben, diesen Weihnachtsmarkt für jedermann attraktiv zu gestalten. So kamen Besucher in Kauflaune genau so auf ihre Kosten an den gut sortierten Buden und Ständen, wie die auf der Suche nach kulinarischen Genüssen. Auf der Bühne wurde ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm angeboten, neben Gesangsaufführungen war dies vor allem am späten Sonntagnachmittag eine erlesene Versammlung von Märchenfiguren, die ganz offenbar der Erzählerin Almut Weingart aus einem Märchenbuch der Gebrüder Grimm entsprungen waren und nun mit Hilfe der Kinder wieder in dieses zurück sollten! Da wimmelte es auf der Bühne von garstigen Hexen, Zwergen, Prinzessinnen, Wölfen, Mädchen und Jungen. Aber die jungen Zuschauer kannten ihre Märchen bestens, so dass alle wieder in das Märchenbuch einsortiert werden konnten.
Neben den vielen Attraktionen im Freien gab es auch in der Stiftskirche Programm. Chöre der evangelische Singschule Kaufungen (Mäusechor, Spatzenchor, Kinderchor und Jugendchor Kaufungen) sowie das Collegium musicum Kaufungen hatten zu Advents- und Weihnachtsliedern zum Zuhören und Mitsingen eingeladen, und viele Menschen waren dieser Einladung gefolgt.
Selbst, als am Sonntagabend die ersten Buden schlossen, standen noch viele Gruppen im Stiftshof zusammen und ließen sich die letzten Reste des Glühweins, die man noch bekommen konnte, schmecken.