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23.03.2011

Stehender Festzug Papierfabrik

1. Stehender Festzug in Papierfabrik mit 14. Gewerbeschau


Innovativ – die 14. Gewerbeschau
Optimistisch zeigte sich Karl-Heinz Nordmeier vom Verkehrs- und Gewerbeverein Kaufungen kurz

vor der offiziellen Eröffnung der 14. Gewerbeschau in Papierfabrik am Samstagmorgen. Er hoffe, dass bei dem schönen Wetter viele Besucher den Weg zur Gewerbeschau finden werden – 5.000 ist sein Ziel. Und der strahlend blaue Himmel, der sich schon am frühen morgens zeigte, schien seiner Prognose Recht zu geben. „Wir Kaufunger haben halt einen guten Draht nach oben“, meinte dann auch Michael Werner gut gelaunt vor dem Cateringzelt, wo sich Bürgermeister Arnim Roß, der Landtagsabgeordnete Timon Gremmels, die 1. Beigeordnete Doris Bischoff, Ulrich Kellner, Vorsitzender des Verkehrs- und Gewerbevereins Kaufungen, Karl-Heinz Nordmeier, weitere Vertreter der politischen Gremien Kaufungens sowie Conny Raabe und Andrea Werner in mittelalterlichen Gewändern trafen, um sich bei einem gemeinsamen Rundgang über die Gewerbeschau einen Eindruck über die Angebote und neuesten Innovationen der Gewerbetreibenden in und um Kaufungen zu verschaffen.
Bürgermeister Arnim Roß begrüßte bei dem Rundgang die Aussteller und Vertreter der benachbarten Gewerbevereine und kam mit vielen ins Gespräch. Vielfältig war das Angebot, dass sich den Besuchern bot: von kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region und der Partnerstadt Bertinoro, über Dienstleistungsangebote vom Friseur, über Dekorationen, Gesundheitsartikel, Kosmetik u.v.m., aber auch Bau- und Heimwerkerbedarf, neue Automodelle und –technik.
Die Gewandmanufaktur hatte es sich auch nicht nehmen lassen, sich bei der Gewerbeschau zu präsentieren. Lilo Adler und Petra Kellner zeigten nicht nur verschiedene Gewänder, sondern führten auch die Fertigung dieser und diverser Accessoires vor.
Im Außenbereich stand der E.ON Mitte-Info Truck, wo um 12 Uhr auf dem Energiesparmobil für den Förderverein Stiftskirche e.V. geradelt werden konnte. Zur Verfügung stellten sich für diese durchaus schweißtreibende Aktion Peter Schwarze vom Förderverein, Ulrich Kellner vom VGV sowie Markus Lukas von E.ON Mitte. Peter Schwarze, passionierter Radfahrer, erradelte in 20 Sekunden 409 € und damit den höchsten Betrag, ihm folgte Ulrich Kellner mit 393 € und schließlich Markus Lukas mit 358 €. Noch etwas außer Atem kündigte Markus Lukas dann an, den erradelten Betrag auf 1.500 € für die Sanierung der Stiftskirche aufzustocken. Peter Schwarze und die 1. Beigeordnete Doris Bischoff bedankten sich für diese großzügige Spende.
An den Essens- und Getränkeständen herrschte schon morgens reger Andrang. Auch hier gab es für jeden Geschmack etwas, von deftig bis süß, kalt und warm, fruchtig bis alkoholisch. 
  
 
Spannend – der Stehende Festzug
Bürgermeister Arnim Roß ging den Stehenden Festzug komplett zu Fuß ab und besuchte alle beteiligten Firmen – eine immerhin fast 7 km lange Strecke, die bei dem herrlichen Wetter viel Spaß machte.
Einiges hatten sich die Firmen einfallen lassen, um Besucher zu locken, davon konnte sich Bürgermeister Roß überzeugen. Neben Infoständen, Filmvorführungen und Ausstellungen in ihren Räumlichkeiten boten einige Unternehmen Führungen an und zeigten bei einem Tag der offenen Tür, was Besuchern ansonsten verborgen bleibt.
Je mehr es auf den Nachmittag zuging, desto mehr belebten sich die Straßen: zu Fuß, mit dem Fahrrad und Auto oder mit der kostenlosen Citybahn waren die Menschen unterwegs, machten Stopps zum Essen und Trinken, beteiligten sich an verschiedenen originellen Aktionen, wie Kartfahren, Ministapler-Parcour oder Münzen prägen, und informierten sich einfach vor Ort.
Auch Vereine, wie die Freiwillige Feuerwehr Kaufungen oder der ASB, stellten sich und ihre Arbeit vor. So konnte man von Michael Hillmann, dem 1. Vorsitzenden des ASB, und Marvin Jakobi erfahren, dass der zur Schau gestellte Baby-Notarztwagen der einzige in Nordhessen ist, insgesamt gibt es 5 in Hessen.
Auch für die jüngsten Besucher des Stehenden Festzuges war vorgesorgt worden: In der Hula-Hupp Kindererlebniswelt konnten sie sich in Hüpfburgen, auf dem Trampolin oder dem Indoorspielplatz austoben oder beim Kasperletheater vergnügen. 
  
 
Die etwas andere Fortbewegungsart – Segways
Bei Metallbau Klöckner und Oßwald Fahrzeugteile konnten die Besucher ein ganz besonderes Fortbewegungsmittel ausprobieren: die Personal Transporter der Firma Segway. Auf einem Parcours konnten die mutigen Gäste nach einer fachkundigen Geräteeinweisung ihre Geschicklichkeit erproben. Nach anfänglichem Zögern merkte man sehr schnell, wie die Fahrer mutiger wurden und schließlich ganz entspannt ihren PT um die Hindernisse führten.
Bei Musik, Bratwurst und Bier ließen sich die Gäste anschließend für ihren Mut belohnen. 
 

Kaufungen aus der Luft 

Ein Highlight ganz ohne Zweifel war die LKW-Arbeitsbühne bei Lindig Fördertechnik GmbH. Bis zu 45 m kann die Hebebühne ausgefahren werden, so dass man einen herrlichen Rundumblick über Kaufungen und Umgebung bei herrlichem Wetter genießen konnte. Auch Bürgermeister Arnim Roß ließ es sich nicht nehmen, in luftige Höhe zu fahren. 
  

 


1000 Kellen für 1000 Bürger

Eine witzige Idee hatten sich die Mitarbeiter der Firma BG Elektronik GmbH einfallen lassen: 1000 Kellen für 1000 Bürger. Doch so einfach kam man an eine Kelle nicht ran. Zuerst musste man ein Glücksrad drehen. Wurde das richtige Feld getroffen, durfte man sich seine eigene Kelle zusammenschweißen – mit einer Schürze ausgestattet konnte man die entsprechenden Knöpfe bedienen und Ruckzuck war die Kelle fertig, auf die anschließend ein Aufkleber zur Erinnerung drauf kam. 
   


Bürgerschoppen

Bei strahlendem Sonnenschein zog es schon am frühen Sonntagmorgen die Papierfabriker in das Cateringzelt der Gewerbeschau zum Bürgerschoppen. Bürgermeister Roß begrüßte die Bürgerinnen und Bürger und wünschte allen einen schönen und erfolgreichen Tag bei der Gewerbeschau und bei den zahlreichen Aktionen im Rahmen des Stehenden Festzugs. So begann der letzte Veranstaltungstag des 1. Stehenden Festzugs in Papierfabrik mit Freigetränken, netten Gesprächen und gut gelaunten Besuchern.
 


Musikzug Kaufungen

Der Musikzug Kaufungen spielte am Sonntagnachmittag drei Platzkonzerte an verschiedenen Standorten des Stehenden Festzugs in Papierfabrik. Von der Polka über modernen Schlager freuten sich die Besucher über die musikalische Unterhaltung. 
 

Kaufungens Reise in die Zukunft mit Matthias Horx
Auf eine spannende Reise zu den Megatrends der Zukunft entführte der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx vor ausverkauftem Haus bei der Firma Solartechnik Stiens das Publikum. Gefördert worden war die Veranstaltung von der Kulturstiftung des Landkreises Kassel und der Firma Stiens. Moderiert wurde der Abend von Marie-Louise Cardell vom Hessischen Rundfunk.
Auf den Abend eingestimmt wurden die Gäste vom Ensemble in process, das Minimal Music präsentierte.

Gespannt verfolgte das Publikum die Ausführungen des Referenten, in denen er zu Beginn auf Fehldiagnosen früherer Autoren einging, aber auch auf richtige Visionen der Zukunftsforschung, wie die von H.G. Wells und Wikipedia oder Friedrich Engels und die fast zeitgenauen Voraussagen des 1. und 2. Weltkriegs.
Im weiteren Verlauf seines Vortrags ging er auf die Fragen: „Ist die Zukunft utopisch?“, „Gehen alle Trends in eine Richtung?“, „Ist Technik das einzige Kriterium?“ und „Was erlebt eine Renaissance?“ ein.
Den Hauptteil seiner Ausführungen machten die Megatrends der Zukunft aus, epochale Veränderungen. Anhand verschiedener Statistiken beleuchtete der Autor einzelne Megatrends näher:
-          „Globalisierung“: Wir leben in einem globalen Superboom und die Welt wird multipolar.
-          „Frauen“: Im Laufe der letzten 100 Jahre hat das Bildungsniveau der Frauen sehr stark zugenommen, so dass heute mehr Mädchen als Männer einen höheren Schulabschluss haben. In Zukunft wird daher auch die Erwerbsbeteiligung der Frauen zunehmen – „Womenomics“.
-          „Individualisierung“: Der Trend geht immer mehr zu Kleinfamilien und Singles – doch irgendwann kommt auch bei letzteren die Frage nach einem Partner, der jedoch ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss.
-          „Downaging“: Heißt Alterung wirklich nur Vergreisung? Die Menschen werden immer älter, die Grenze ist noch nicht ausmachbar. Wollen wir das und wie sehen wir dann aus?
-          „New Work“: Die Arbeit wird komplexer. Die Globalisierung treibt uns nicht aus dem Haus, sondern die Treppe hinauf.
-          „Connectivity“: Von Einheitlichkeit in Büros und vielen festen Angestellten geht der Trend zu moderierten Netzwerken: Der Mensch muss immer schneller reagieren. Durch die Globalisierung steigt die Bedeutung der Regionen.
Für das Kaufunger Publikum war es von besonderem Interesse, dass der Referent gelungene Bezüge zu Kaufungen herstellte. Nach dem Vortrag von Matthias Horx zeigte die Artistin Andrea Beck ihre faszinierenden Tanzkünste am Vertikaltuch. In der anschließenden Diskussion wurde u.a. auch das aktuelle Thema Atomkraft angesprochen.