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05.07.2022

Gelungener Auftakt des Heimatfestes - 8.000 Besucher bei Dorftagen in Niederkaufungen

Nach zwei Jahren Corona-Wartezeit und vielzähligen Vorbereitungsstunden konnte es endlich beginnen: das Heimatfest „50 Jahre Großgemeinde Kaufungen“!

Mit über 8.000 Besuchern*innen waren die Niederkaufunger Dorftage als Auftakt zum Jubiläumsfest am vergangenen Wochenende ein Publikumsmagnet für viele Einheimische und Menschen aus der Region. Die gefüllten Straßen und Plätze sowie die voll belegten Bierzeltgarnituren inmitten des Niederkaufunger Altdorfes bestätigten die positive Resonanz der Gäste. „Die Leute haben richtig Spaß hier, man merkt, alle freuen sich auf dieses Fest“, meinte Stephanie Rasch aus Niederkaufungen. Und Reiner Werner ergänzte: „Man hat sich hier wirklich viel Mühe gegeben – ein tolles Engagement.“
Diverse ortsansässige Vereine und Verbände hatten sich mit Ständen und Aktionen an den Dorftagen beteiligt und es gab allerlei Kulinarisches, Handwerkliches, Künstlerisches und Naturverbundenes zu entdecken. So konnte man bei den Kräuterfrauen gesundes Salz erzeugen, die Grundschule Niederkaufungen verkaufte von den Schülern selbst hergestellte Dinge wie Vogelhäuser, Freundschaftsbänder, Buttons und vieles mehr. Und bei den „Golden Tuspo Girls“ gab es Waffeln und Kaffee, aber auch „Sekt und Schnaps“. Weiße Kieselsteine wurden derweil am Stand beim Kaufunger Kindertheater in bunte Kunstwerke verwandelt.

Und auch das Wetter spielte mit an diesem Wochenende der Dorftage in Niederkaufungen: bei schönsten Sommertemperaturen und blauem Himmel startete das Fest zünftig mit dem Einzug der Gänsekapelle. Vom stilechten Lagerplatz an der Gänserammel spazierte das Federvieh samt Begleiter*in mit Trommel- und Pfeifmusik die Feststraßen entlang über die Brücke des Altdorfes und zauberte allen Besucher*innen ein Lächeln ins Gesicht, so putzig sah diese Parade aus.

Es folgte der Auftritt einer „großen, menschlichen Geburtstagstorte“ (Künstlerin Swantje Hofmann) mit Gerard, dem zugehörigen „Tortenheber“ sowie die offizielle Begrüßung und Eröffnung durch Bürgermeister Arnim Roß auf der Bühne. Er bedankte sich bei allen beteiligten Vereinen und Organisator*innen und freute sich sehr über die zahlreichen Besucher*innen: „Endlich können wir unser Heimatfest feiern – in klassischer Form, wie es sich viele Menschen aus unserer Gemeinde gewünscht haben!“ Mit einem großen Programm, vielen Veranstaltungen sowie einem zünftigen Abschluss auf dem Festplatz sollen nun „50 plus zwei Jahre Großgemeinde Kaufungen“ gebührend begangen werden.
Zu einem gelungenen Volksfest gehört natürlich immer die Musik und so präsentierte sich der Chor „Haste Töne“ in der vollbesetzten Kirche Niederkaufungen. Rhythmisch ging es auch auf der Bühne zu, als die Nachwuchstänzer*innen von „Anja`s Tanzschule“ in verschiedenfarbigen T-Shirts mit ihren Choreografien begeisterten. Das Publikum war beeindruckt von der Eleganz und Freude, die Klein und Groß ausstrahlten - alle Beteiligten auf und vor der Bühne waren offensichtlich mit viel Spaß dabei.
Junge Kaufunger Musiker*innen der Musikschule Große sorgten ebenfalls für Stimmung und zeigten ihr Können. Sieben verschiedene Bands mit Gitarren, Drums und Keyboard spielten moderne Popsongs genauso wie alte Klassiker von Deep Purple und Michael Jackson. Zum Abschuss sorgte die Swingband mit „Hit the road,…“ für einen gelungenen Ausklang.

Etwas ganz anderes wurde ein paar Schritte weiter geboten – wer sich für den wichtigen Fortbestand der insektenfreundlichen Natur interessierte, konnte das Schlaraffenland der Bienen kennenlernen. Reinhard Böth führte kundig durch seinen bienenfreundlichen Garten neben der Kirche, zeigte Blüten, Früchte und gab viel Wissenswertes über die Gewohnheiten der Bienen weiter.

Die Gänsekapelle war zwischenzeitlich in den Straßen des Altdorfes Niederkaufungen immer wieder zu hören und bekam als Walking-Act kräftige Unterstützung von der Jazz-Polizei. Während diese drei Marching-Band-Musiker in ihren Uniformen durch die Festmeile liefen und bekannte Oldtime-Jazz-Songs zum Besten gaben, blieb kein Fuß ruhig stehen.

Ausruhen und herrlich entspannen von der Hitze konnten sich die Festbesucher*innen im Hof vor dem kirchlichen Gemeindehaus. Unter den tiefhängenden Ästen des großen Baumes lud das Wassercafé im Schatten mit Geräuschen von plätscherndem Wasser, Liegen und formvollendeter Pantomime zum Entspannen in ein kleines Refugium ein.

Gleich nebenan in den Räumen des Gemeindehauses wurde vom Geschichtsverein ein Film über die 70er Jahre Kaufungens präsentiert. Die Feierlichkeiten und der Festakt zum Ortszusammenschluss am 1. Dezember 1970, ein Porträt dedr neuen Großgemeinde sowie die damaligen Pläne und Vorstellungen zu ihrer Entwicklung wurden dort in Szene gesetzt und so das Festthema noch einmal inhaltlich gefüllt.

Auch die Kleinsten kamen derweil auf ihre Kosten: die Kita Feldhof, das Familienzentrum und die Evangelische Kirchengemeinde Niederkaufungen hatten sich viele Aktionen zum Spielen ausgedacht. In der Kirche wurde die Geschichte von „Rapunzel“ vom Theater Laku Paka märchenhaft aufgeführt. Die Zwillinge Rina und Malia ergatterten als Zuschauerinnen die Plätze vorn auf der Kiste und waren begeistert von den Handpuppen – jedoch eher von Rapunzel als von der Zauberin.

Am Abend des ersten Festtages gab es ein weiteres Highlight – ein Konzert des Kasseler Bandprojekts Dawg Eat Dawg. Mit Texas-Blues, Rock und Folksongs und altbekannten Songs aus den 80er und 90er Jahren verwandelte die Band rund um Thomas „Stolle“ Stolkmann den Bereich vor der Bühne in eine Tanzfläche, die von allen Altersgruppen eifrig genutzt wurde, um diesen bunten Tag in der milden Abendluft ausklingen zu lassen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang erstrahlte die Losse dann in einem prächtigen Festkleid: unzählige Kerzenlichter bewegten sich auf dem schaukelnden Wasser und präsentierten ein romantisches Schauspiel – das Phoenixx Feuertheater aus Kaufungen bot einen würdigen Abschluss dieses ersten Heimatfestsamstags.

Mit einem gemeinsamen, öffentlichen Frühstück begann ein neuer Sonnentag in Niederkaufungen. Unter schattenspendenden Bäumen trafen sich Familien, Freunde und Nachbarn, um gemeinsam zu frühstücken und den zweiten Festtag einzuläuten. Brötchen und Kaffee wurden von der Gemeinde Kaufungen spendiert. Auf der Bühne wurde im Anschluss ein ökumenischer Gottesdienst mit musikalischer Unterstützung durch den Chor „Gospel & more“ gefeiert. Von „Heimat“ predigte Pfarrer Andres Synofzik: „Kaufungen ist Heimat.“ Er betonte das große Engagement für dieses Heimatfest und freute sich über die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern. „Wie gut, dass wir wieder zusammenkommen können – es ist die größte Versammlung seit zwei Jahren hier in Niederkaufungen“, so Synofzik.

Und auch am Sonntag kam das Unterhaltungsprogramm nicht zu kurz: Ortsansässige Vereine und Verbände, wie der Musikzug Kaufungen, die Lossesterne und der Gesangsverein Niederkaufungen sorgten für reges Treiben und volle Sitzbänke vor der Bühne. Als schräges Walking-Act-Pärchen waren „Perlon und Pepita“ (Gerhard Mielke und Swantje Hofmann-Mielke) in den Straßen unterwegs und entführten ihre Zuschauer in gewohnt frecher, humorvoller und unkonventioneller Manier auf eine Zeitreise in die frühen 70er Jahre.

Geschichtlich wurde es zum Abschluss der Dorftage mit einer Ortsführung der etwas anderen Art: „Ein amerikanisches Ehepaar besucht seine alte Heimat“ – unter dieser Überschrift begaben sich viele Interessierte auf eine Spurensuche der Kaufunger Bevölkerung um 1912. Barbara Orth führte gemeinsam mit dem amerikanischen Ehepaar „August und Christina Brethauer“ (Petra Kellner und Willi Schaumberg) durch die Altdorfstraßen und berichtete vom Leben im damaligen, ländlich geprägten Niederkaufungen.

Nach zwei Jahren der Pandemie ist es der Gemeinde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Verbänden wieder gelungen, ein Fest von Allen für Alle zu organisieren. Familie Kraß aus Niederkaufungen resümierte: „Das war ein tolles Fest – das Schönste waren die Gänse“. Und auch Connie Tröndle zog ein positives Fazit: „Es war bunt, vielfältig mit toller Atmosphäre und leckerem Essen.“

Weiter geht’s mit den Festlichkeiten zu „50 Jahre Großgemeinde Kaufungen“ am kommenden Wochenende mit der Eröffnung des Fachwerkberatungszentrums im Hofgarten, der Open-Air-Disco am Steinertsee, einem Kinderfest auf dem Festplatz und dem Mittelalterspektakel im Stiftshof.

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