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Schauwerkstatt »Inventarisierung« startet: Ein Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit

Ein Team aus ehrenamtlichen Expert*innen hilft dem Regionalmuseum Kaufungen beim Inventarisieren seiner Sammlung. Viele Gegenstände aus den Depots werden so zum ersten Mal systematisch digital erfasst.

Ein Blick durch die Glastüren der neuen Schauwerkstatt „Inventarisierung“ vermittelt den Besuchenden ein eher abenteuerliches Bild: halbleere Vitrinen, Töpfe, Eimer, Kannen und andere Haushaltsgegenstände in scheinbar wildem Durcheinander. Aber dazwischen finden sich auch Arbeitstische, Karteikästen, Messschieber, Fotostation, Laptop, Beschriftungs- und Verpackungsmaterial. Das gibt einen Hinweis auf die Arbeitsschritte, die hier stattfinden werden.

„Wir haben eine umfangreiche Sammlung. Allerdings sind noch nicht alle Gegenstände erfasst. Das holen wir jetzt nach, um ein deutlicheres Bild zu bekommen“ sagt Museumsdirektor Hauke Homeier. Für die geplante Neukonzeption ist dieses „deutlichere Bild“ entscheidend. Der genaue Überblick über die Sammlung ist die Grundlage einer zukunftsfähigen Museumsarbeit. „Wir müssen wissen, ob wir unsere neuen inhaltlichen Schwerpunkte aus der jetzigen Sammlung bedienen können. So wollen wir Lücken, aber auch Doppelungen identifizieren“ sagt Hauke Homeier.

Zur Inventarisierung muss jeder Gegenstand nach einem festgelegten Verfahren sehr genau bearbeitet werden. Zunächst teilen die ehrenamtlichen Expert*innen dem Gegenstand eine Nummer zu. Im Anschluss vermerken sie alle wichtigen Informationen über den Gegenstand in einer Tabelle und machen ein Foto. All diese Daten werden in einem zweiten Schritt in die Museumsdatenbank übernommen.

Die ehrenamtlichen Expert*innen sind durch Schulungen und Einarbeitung im Museum gut auf die Aufgabe vorbereitet, bringen aber auch eigene Expertise mit. „In meinem Studium habe ich bereits theoretisches Hintergrundwissen erworben. Jetzt freue ich mich darauf, praktische Erfahrungen zu sammeln“ sagt Alina Suchan, Studierende an der Uni Kassel.

Im Museum ist man sehr dankbar, soviel Unterstützung zu bekommen – gerade auch von jungen Menschen: „Mit der Schauwerkstatt geben wir den Besuchenden einen Einblick in die Museumsarbeit. Gleichzeitig können wir die Herausforderungen verdeutlichen, vor denen wir stehen – die übrigens ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen kaum zu bewältigen wären“, sagt der Museumsdirektor.

Regionalmuseum Kaufungen, Schulstraße 33, geöffnet sonntags von 11 bis 17 Uhr
Schauwerkstatt „Inventarisierung“ im 2. OG.