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21.10.2021

Grüne Oase noch attraktiver machen: Steinertseepark soll weiterentwickelt werden

Der Steinertseepark ist seit Jahrzehnten ein Ort für alle Generationen. Spiel und Sport, Naherholung und Naturschutz stehen hier im Mittelpunkt. Nun soll der beliebte Treffpunkt weiterentwickelt werden. Die Mitglieder der Gemeindevertretung gaben in ihrer letzten Sitzung grünes Licht für die Erarbeitung einer Konzeption, die im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojektes konkrete Maßnahmen sowie einen Zeitplan liefern soll. Dabei soll die besondere Geschichte des Gebietes als renaturierter ehemaliger Braunkohletagebau und Abfalldeponie berücksichtigt werden sowie notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz entwickelt werden. „Wir wollen relevante Akteure in das Projekt einbeziehen, wie den Angelsportverein Lossetal, den Naturschutzbund, die Wandervereine, das Kaufunger Kinder- und Jugendforum und die Sportvereine“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß. Denn die „grüne Lunge Kaufungens“ ist eine Art „Heimatort“ etlicher Vereine und ein wichtiger Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Erste Vorschläge für die Weiterentwicklung des Steinertseeparks, zum Beispiel im Bereich der Freizeitanlagen oder dem Naturschutz, sind bereits eingegangen. „Wir müssen bei allen Maßnahmen den geschichtlichen Hintergrund der Anlage berücksichtigen“, erklärt der Verwaltungschef, „deshalb ist eine externe Fachberatung unerlässlich“.

Zum Hintergrund:
Der Steinertseepark wurde 1976 als Naherholungsgebiet eröffnet. Hinter dem Grün-Oasen-Projekt steckt eine Geschichte, deren Verlauf mit landschaftlicher Idylle, Flora und Fauna zunächst nicht viel zu tun hatte.

Von 1950 an wurde in der Grube „Steinert“ in einem Tiefbaufeld und von 1953 im Tagebau Braunkohle abgebaut. Starke Regenfälle und das Übertreten der nahegelegenen Losse führten immer wieder zu Schlammeinbrüchen und Problemen mit dem Tropfwasser. Am nördlichen Rand des Abbaugebietes Steinertfeld wurde 1952 von der Zeche Freudental die „Waschkaue“ errichtet. Sie bot den Bergleuten Aufenthalts- und Umkleidemöglichkeiten. In den 1960er Jahren diente dann das ehemalige Abbaugebiet als Abfalldeponie der Stadt Kassel.

Nach dem Zusammenschluss der Kaufunger Ortsteile zu einer Großgemeinde wurde das rund 45 Hektar Areal für die Entwicklung einer verbindenden Grünzone zwischen Ober- und Niederkaufungen genutzt. Grundstücke wurden angekauft und ein Bebauungsplan aufgestellt. Durch das Mitwirken von Vereinen, Verbänden und engagierten Bürgern wurde das Freizeitgebiet über zwei Jahrzehnte hinweg stufenweise ausgebaut.

Der Park gliedert sich in einen naturnahen Bereich mit Vogelschutzgebiet, Schilfzonen und Angelsee, einen Freizeitbereich mit Grillhütte, Bolz- und Spielplatz sowie Modellbahnanlage und in Ruhezonen. Die Infrastruktur im Park, wie Grillhütte, Toiletten, Spielplatz, Wege und Bänke wurde in den vergangenen fünf Jahren fortlaufend modernisiert und im vergangenen Jahr um eine Ruhezone mit Holzliegen am Seeufer ergänzt.