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11.02.2020

Große Beteiligung beim zweiten Jugendforum: Parkour-Platz, Dirt-Bike-Strecke und Außengelände Jugendarbeit waren Hauptthemen

Sie wollen Kaufungen mitgestalten und ihre Stimme erheben: Über 35 Jugendliche nahmen in der letzten Januarwoche auf Einladung der Gemeinde Kaufungen beim zweiten Jugendforum in der Haferbachhalle teil. Sie waren gekommen, um über den Stand ihrer Projekte zu berichten, neue Ideen vorzubringen und offen Kritik zu äußern. Im Mai 2019 wurde das Jugendforum ins Leben gerufen. Seitdem ist die Koordinatorin sowie Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeinde, Eva Haschke, Ansprechpartnerin für alle Belange und Vorschläge aus Reihen der jungen Erwachsenen. „Viel hat sich seit Mai 2019 getan“, freute sich die Koordinatorin. „Mit euren Ideen habt ihr gezeigt, dass man was bewegen kann in Kaufungen.“

Bevor die Jugendlichen das Wort bekamen, stellten sich zunächst die Kontaktpersonen der im Kaufunger Gemeindeparlament vertretenen Parteien vor und ermutigten die Jugendlichen dazu, mitzureden und auch Kritik zu äußern. „Bisher sind viele Kontakte entstanden und einige Projekte sind auch in die Gremien getragen worden“, erzählte Reinhold Orth (Bündnis 90/Grüne), der als Beauftragter des Ausschusses Jugend-Sport-Soziales-Kultur zwischen der Kommunalpolitik und der Jugend vermittelt.
Und auch Bürgermeister Arnim Roß gab seinem Wunsch nach gemeinsamer Gestaltung Ausdruck: „Wir nehmen euch ernst. In diesem Forum könnt ihr euch einbringen, um Kaufungen mitzugestalten.“ Der Verwaltungschef wies daraufhin, dass bereits Zuschussmittel für verschiedene Projekte aus dem Jugendforum im Investitionsplan 2020 aufgenommen worden seien.

Eines dieser Projekte ist ein Parkour-Platz, der in unmittelbarer Nähe zur Skateranlage neben dem Festplatz entstehen soll. Parkour ist eine Trendsportart, bei der versucht wird, Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen, durch springen, laufen oder rollen, zu überwinden. Die Projektinitiatoren Julia Reinbold und Etienne Prison berichteten über den Fortschritt ihrer Planungen: „Wir stehen in engem Kontakt mit der Gemeinde und dem TÜV“, sagte Julia Reinbold. Sie betonte, dass dieser Platz nicht nur für Parkour-Profis nutzbar sein solle, sondern auch als Outdoorgelände und Begegnungsort für junge Erwachsene fungieren könne. Da die im Haushalt 2020 eingeplanten Zuschussmittel nicht für die Realisierung des gesamten Projektes ausreichen werden, soll in Kürze ein Förderantrag bei der Region Kassel-Land gestellt werden.
Ein weiteres Projekt, das bereits den Weg in den Investitionsplan der Gemeinde Kaufungen gefunden hat, ist eine legale Dirt-Bike-Strecke im Gebiet Kaufungen. Jan-Philipp Wermes und Jannis Noll stellten den Stand ihres Projektes vor und erläuterten, dass mithilfe der Gemeinde bereits eine passende Strecke im Bereich der Sandgrube gefunden worden sei. „Wir wollen die Strecke so planen, dass sie vom Anfänger bis zum Profi befahren werden kann“, betonten die Initiatoren. Wann das Projekt umgesetzt werden kann, konnten die Jugendlichen noch nicht genau sagen, da noch Genehmigungen, naturschutzrechtliche Dinge, Versicherungsfragen und Beschilderungsmaßnahmen geklärt werden müssen. „Hier stehen wir aber in engem Kontakt mit der Gemeinde“, so Jan-Philipp Wermes.

Mitreden konnten die Jugendlichen auch in punkto Außengelände Jugendarbeit, das am Multifunktionsgebäude auf dem Festplatz entstehen soll. Kinder- und Jugendbeauftragte Eva Haschke machte noch einmal deutlich: „Das ist ein Projekt, wo ihr sehr viel mitentscheiden könnt, denn ihr sollt es ja nutzen.“ Als Ideen wurden unter anderem ein Grillplatz und eine Lagerfeuerstelle genannt.

Das Thema Umweltschutz griffen Clara Baltes und Maja Nickel auf. Neben den jährlich stattfindenden Müllsammeltagen im Rahmen des Programms „Sauberhaftes Hessen“ wollen sie weitere Müllsammelaktionen ins Leben rufen. „Viele Leute nehmen die Umwelt als Mülleimer“, berichtete Clara Baltes. Sie ist gemeinsam mit ihrer Freundin Maja fest dazu entschlossen, etwas dagegen zu tun. Aber nicht nur in punkto Umweltschutz hatten die beiden Jugendlichen einige Ideen. Sie schlugen ferner vor, einen öffentlichen Obstgarten anzulegen, in dem jeder Kaufunger, jede Kaufungerin etwas pflanzen und ernten kann. Auch dieser Vorschlag stoß beim Jugendforum auf Applaus.

Ausschussbeauftragter Reinhold Orth (Bündnis 90/Grüne) bot die Möglichkeit an, über die Verbesserung des Fahrradwegenetzes in Kaufungen zu diskutieren und Lukas erhob seine Stimme für künstlerisch interessierte Jugendliche: „Ich mache gern Kunst und wünsche mir eine legale Graffiti-Wand in Kaufungen.“ Koordinatorin Eva Haschke nahm die neuen Ideen auf und versprach, diese an die Gemeindegremien weiterzugeben.


Kontakt: Eva Haschke, Kinder- und Jugendbeauftragte Gemeinde Kaufungen
kuj@kaufungen.de
Tel. 015771113635
Eva Haschke ist jeden Freitagnachmittag im Jugendcafé der Jugendarbeit
anzutreffen.