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30.05.2018

Rege Diskussion bei Folgeveranstaltung der Ideenwerkstatt »Kultur in Kaufungen«

In der vergangenen Woche fand im Café des Regionalmuseums die zweite Zusammenkunft der „Ideenwerkstatt Kultur in Kaufungen“ statt, bei der die Ergebnisse aus der Auftaktveranstaltung konkretisiert werden sollten. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Arnim Roß gab Moderation Sonja Kunze vom Planungsbüro akp_Stadtplanung+Regionalentwicklung (beschäftigt sich seit Ende 2017 mit der Analyse des Kaufunger Kulturkonzepts) einen Überblick über die Ergebnisse des ersten Treffens vor fünf Wochen. Im Anschluss stellte sie alternative Kulturformate aus Gudensberg, Witzenhausen und Andernach vor.
Auch an diesem zweiten Abend trafen sich viele örtliche Kulturinteressierte, darunter Vertreter der Kirchen, Schulen, Kitas, Büchereien sowie Gemeindevertreter und Mitglieder unterschiedlicher Kaufunger Vereine und Gruppierungen. Es waren mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen als beim ersten Workshop und es wurde engagiert insbesondere über Veränderungen bei der Planung von Gemeindefesten diskutiert.
Viele Fragen standen dabei im Raum: Wie können die Feste weiterentwickelt werden? Brauchen wir ein verändertes Veranstaltungsformat? Welche Orte kommen in Frage? Das Thema Dezentralität kam in der Debatte immer wieder zur Sprache: Nachbarschaftsfeste wären angesichts des Wechsels in der Bevölkerung sinnvoll und würden dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Die Feierlichkeiten sollten eine thematische Überschrift tragen, hinter der ein gemeinsames Interesse gebündelt werden könne. Auf diese Weise könnten möglichst viele Menschen etwas zur Organisation beitragen.
Es gab jedoch auch Fürsprecher eines zentralen Heimatfestes auf dem neuen Festplatz - zum Beispiel aus Anlass des 50 jährigen Zusammenschlusses von Nieder- und Oberkaufungen im Jahr 2020. Manche Gäste wiesen darauf hin, dass unsere Gemeinde bereits heute schon aktiv und lebendig sei und es regelmäßige Feierlichkeiten gäbe wie die Stiftsweihnacht, Märkte und Dorftage. Ziel müsse eher sein, das Identifikationsgefühl der Bevölkerung zu stärken und verschiedene Altersgruppen in die Vorbereitungen einzubinden. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass ein weiterer Event personell kaum noch zu bewältigen sei. Immer weniger Vereine und Einzelpersonen fänden sich bereit, sich bei gemeinsamen Veranstaltungen zu engagieren, oft seien es dieselben Personen, die viel Zeit und Kraft investierten.
Gleichzeitig konnte man bei allen Beteiligten eine große Bereitschaft spüren, Lösungen für ein weiterentwickeltes Kulturangebot in Kaufungen zu finden. Bürgermeister Arnim Roß wies auf die grundlegende Frage hin: „Ist das gemeinsame Feiern, sind öffentliche Feste für die Entwicklung unserer Ortsgemeinschaft wichtig?“ Pfarrer Gottfried Bormuth bestätigte dies und versicherte, dass der Wunsch nach Begegnung in der Bevölkerung offensichtlich vorhanden sei.
Die Diskussion an diesem Abend im Regionalmuseum zeigte unterschiedliche Interessen auf und machte deutlich, wie schwer es ist, eine gemeinsame Konzeption zu finden. Die Frage eines Festformats und der Vernetzung von Kulturschaffenden blieb vorerst offen. Trotzdem führte dieser notwendige Meinungsaustausch zu vorläufigen Zielen, die nun in einer kleineren Planungsgruppe, bestehend aus Freiwilligen, weiterentwickelt werden sollen. Hierbei sollen Ideen und Anknüpfungspunkte des Abends genutzt werden.
Am 13. Juni 2018 findet um 18.00 Uhr die dritte Veranstaltung „Ideenwerkstatt Kultur in Kaufungen“ erneut im Café des Regionalmuseums statt, diesmal mit dem Thema „Vernetzung von Kulturschaffenden“.