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22.02.2016

Gute Konzepte zahlen sich aus

Gute Konzepte zahlen sich aus: Gleich mehrere Kaufunger Projekte werden aus EU-Mitteln gefördert

Das Regionalforum Casseler Bergland hat dafür gestimmt, gleich mehrere Projekte in der Gemeinde Kaufungen aus Mitteln des EU-Projektes LEADER zu fördern. Rund 385.000 Euro aus 2015 fließen in die regionale Entwicklung der Lossetalgemeinde. „Wir freuen uns, dass wir in 2015 erheblich von dem EU-LEADER-Programm profitiert haben“, betont Bürgermeister Arnim Roß. Zeige es doch, dass Kaufungen großes Entwicklungspotenzial habe und gute konzeptionelle Vorarbeit von den Haupt- und Ehrenamtlichen geleistet wurde.

GartenKultur-Pfad

Ganz oben auf der Prioritätenliste für förderwürdige Projekte des Regionalforums Casseler Bergland, das sich aus zehn Kommunen im Landkreis Kassel und drei Kommunem im Schwalm-Eder-Kreis zusammensetzt, stand der GartenKultur-Pfad Kaufungen. Hierfür erhält die Gemeinde, die das Konzept für einen historischen Rundweg im Bereich zwischen dem Regionalmuseum, dem Hofgarten und dem Stiftsareal entwickelt hat, 49.604 Euro. Rund 35.000 Euro wird die Lossetalgemeinde aus eigenen Mitteln beisteuern. Es soll anhand von Beispielen die Landschafts- und Gartenkultur ländlicher Gemeinden für Einheimische und Besucher erlebbar gemacht werden. Dazu werden der Museumsgarten, die Park- und Wiesenanlage im Stiftsareal, der Hof- und Kirchgarten, das Rondell Zur Schönen Aussicht, der Stiftshof sowie die Hofgartenwiese, die zur Zeit als Pferdekoppel genutzt wird, durch einen Rundweg miteinander verbunden. An Letzterem soll eine Obstallee entstehen, die die Kunst des Veredelns und verschiedene Aspekte des historischen Obstanbaus informativ darstellt. Bürgermeister Arnim Roß sieht in diesem Areal einen Ort mit sozialer und bildungspolitischer Funktion. „Der Bereich verfügt über einen hohen Erholungs- und Erlebniswert, da er sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stifts- und Museumsareal befindet. Er könnte neben der Bildungsarbeit auch eine soziale Funktion, als Ort der Begegnung, erfüllen.“

Begegnungsstätte Lossehaus – Ein Gemeinschaftshaus für Jedermann

Für den Umbau und Erhalt der ehemaligen Niederkaufunger Gaststätte Allmeroth zu einem Versammlungsort für jedermann hat die evangelische Kirchengemeinde Niederkaufungen 142.000 Euro aus dem Fördertopf erhalten. Ziel des Projektes ist es, das von der Kirchengemeinde erworbene Gebäude im Ortskern von Niederkaufungen so weiterzuentwickeln, dass es den modernen Anforderungen an eine Begegnungsstätte entspricht und als solche von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann. So soll beispielsweise das Beerdigungskaffeetrinken aufrechterhalten und durch ehrenamtliche Kräfte unterstützt werden. Die Kirche will das Gebäude auch für eigene Aktivitäten nutzen und neue Angebote entwickeln. „Wir haben uns sehr über die EU-Fördermittel gefreut. Zusammen mit den schon eingegangenen Spenden ist damit der 1. Bauabschnitt fast komplett finanziert, so dass wir mit den Renovierungsarbeiten beginnen können. Der Kirchenvorstand ist sehr dankbar für diese Unterstützung und für die gute Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort und auf Ebene des Landkreises“, betont Pfarrer Gottfried Bormuth. Diese Unterstützung sei eine Ermutigung für das große Projekt "Begegnungsstätte Lossehaus“.

Mithilfe der Fördergelder wird ab Januar die untere Etage der ehemaligen Gaststätte (Küche, Eingangsbereich, Saal) renoviert, ein behinderten gerechte Toilette eingebaut, der Eingangsbereich komplett an die Seite verlegt, ein Zugang vom Saal in den Garten geschaffen und oberhalb der Bühne drei Räume für Gruppen und Büros erstellt. „Insgesamt werden sich rund 40 bis 50 Ehrenamtliche an dem Umbau beteiligen“, freut sich Pfarrer Bormuth.

Erneuerung des Paradieses und Hotel am Steinertsee

Auch die Projekte „Erneuerung des Paradieses in der Stiftskirche Oberkaufungen“ und „Erweiterung des Hotels am Steinertsee“ werden noch Fördermittel erhalten. Möglich wird dies durch freigewordene Mittel, die von anderen hessischen Förderregionen mangels ausgearbeiteter Projekte nicht abgerufen wurden. Diese werden vom Land nun andernorts eingesetzt. „Die gute konzeptionelle Vorarbeit, die wir in Kaufungen alle zusammen geleistet haben, zahlt sich nun noch mehr aus“, freut sich Bürgermeister Arnim Roß.

Die Vorhalle, der ehemalige Haupteingang im Erdgeschoss unterhalb der Kaiserempore der Stiftskirche, auch Paradies genannt, soll reaktiviert werden. Dazu wollen das Ritterschaftliche Stift Kaufungen als Eigentümer und die Evangelische Kirchengemeinde Oberkaufungen als Nutzer des historischen Gotteshauses die Architektur des Raumes auf sein historisches Erscheinungsbild zurückführen und den Bereich als kulturellen Veranstaltungsort und Anlaufstelle für Touristen nutzen. Einen Förderbescheid über 168.000 Euro konnten Dekanin Carmen Jelinek und Obervorsteher Henn-Wolfram Riedesel Freiherr zu Eisenbach vor kurzem von Landrat Uwe Schmidt entgegen nehmen. „Wir freuen uns sehr darüber. Dadurch wird die Sanierung dieses bedeutenden Raumes möglich“, sagte Dekanin Jelinek.

Den Tourismus will auch das Hotel Am Steinertsee weiter voranbringen. Der häufig von gewerblich reisenden Gästen angesteuerte Hotelbetrieb will sich verstärkt auf Wochenend- und Kurzurlauber konzentrieren und attraktive Wochenendangebote schaffen, um die touristische Infrastruktur weiter zu verbessern. Hierzu beabsichtigen die Eigentümer, die Gruppenräume, die Hotelzimmer und die Außenanlage des Hotels Am Steinertsee auszubauen. 25.000 Euro Fördermittel werden sie dafür erhalten.