Seiteninhalt
09.09.2020

Ein wichtiger Schritt für Mobilität und Klimaschutz: CarSharing-System entsteht in Kaufungen

Schon bald können Kaufungerinnen und Kaufunger zu jeder Tages- und Nachtzeit Fahrzeuge an unterschiedlichen Standorten in Kaufungen ausleihen: Autos verschiedener Klassen, elektrobetrieben und solange wie nötig auch die klassischen Verbrenner. Der Verein Spurwechsel Kaufungen e.V. wird zusammen mit dem Anbieter Regio.Mobil aus Jesberg ein CarSharing-System in der Lossetalgemeinde etablieren, das die Gemeinde Kaufungen finanziell unterstützt. „Wir wollen ökologische und soziale Mobilitätsangebote schaffen, die uns allen nutzen und den Verkehr in Kaufungen insgesamt nachhaltiger gestalten“, erklärt Christina Eiling vom Verein Spurwechsel e.V.

Eine tragende Säule des Konzeptes ist die Möglichkeit, bereits vorhandene private oder geschäftlich genutzte Fahrzeuge, die eine Grundauslastung vorweisen, in das CarSharing zu integrieren. „Damit kann ein flächendeckendes Angebot geschaffen werden, das nicht darauf angewiesen ist, jedes Fahrzeug voll über das CarSharing auszulasten“, so Thomas Neuroth, der sich bei Spurwechsel gezielt um den Aufbau des CarSharing-Systems kümmert. Personen, die ihr Fahrzeug dem CarSharing-System zur Verfügung stellen wollen, können sich mit dem Verein in Verbindung setzen. Dieser entscheidet dann, ob das Fahrzeug in die Flotte aufgenommen werden kann. „Fahrzeugeigentümer*innen müssen natürlich nichts für das Ausleihen des eigenen Autos bezahlen“, so Neuroth weiter. Darüber hinaus generieren die Verleiher*innen Einnahmen, um die eigenen Kosten zu reduzieren. Sozusagen eine Win-Win-Situation.

In einer späteren Ausbaustufe will der Verein voraussichtlich zusätzlich neue Elektrofahrzeuge für das Projekt anschaffen.

Wer CarSharing nutzen und ein Fahrzeug ausleihen will, muss sich zunächst bei Regio.Mobil anmelden. Der Führerschein wird dann mit einem Chip versehen, mit dem das gebuchte Fahrzeug geöffnet werden kann. Die Buchung erfolgt entweder über das Internet, eine Smartphone-App oder telefonisch über eine 24-Stunden-Hotline. Die anfallenden Kosten und Tarife sind übersichtlich und transparent auf einer Homepage dargestellt, so dass jede/r Nutzer*in die Fahrt im Vorfeld kalkulieren kann.

Für den Einbau der erforderlichen CarSharing-Technik in vorhandene Fahrzeuge und um laufende Kosten in der Anlaufphase finanzieren zu können, fördert die Gemeinde Kaufungen das Projekt mit 10.000 Euro. „Wir unterstützen dieses Projekt, da es einen wichtigen Beitrag für die Verkehrs- und Klimawende leistet“, betont Bürgermeister Arnim Roß. Carsharing gehöre darüber hinaus zum Zukunftspaket einer Gemeinde im demografischen Wandel, da es Mobilität für alle Altersgruppen ermögliche.

Dass die Lossetalgemeinde die Etablierung eines CarSharing-Systems fördern will, ist auch im Verkehrsentwicklungsrahmenkonzept 2030 niedergeschrieben.

In naher Zukunft will der Verein Spurwechsel das Projekt voraussichtlich mit einer Flotte von zehn Fahrzeugen starten.

Weitere Informationen unter www.spurwechsel.org.

 

Zum Hintergrund:

Der gemeinnützige Verein Spurwechsel e.V engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die lokale Verkehrswende in Kaufungen. Im Oktober 2019 wurde der Verein offiziell gegründet - die Initiative dazu entstand aus der Kaufunger Nachbarschaftshilfe heraus.