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17.09.2013

Infoabend Windkraft

Infoabend zur Windenergie: Städtische Werke planen neun Windkrafträder im Kaufunger Stiftswald

Neun Windkraftanlagen wollen die Städtischen Werke im Kaufunger Stiftwald errichten: Drei Rotoren sind auf dem Belgerkopf und sechs Anlagen auf hoch gelegenen Flächen rund um den Bilstein geplant. Während einer Informationsveranstaltung im Kaufunger Bürgerhaus gab Dipl. – Ing. Lars Rotzsche, Leiter des Bereichs Windenergie bei den Städtischen Werken, vor rund 60 Interessierten erste Details über die Planungen bekannt und stand den Zuhörern Rede und Antwort.

„Das Planungskonzept ist grundsätzlich noch nicht abgeschlossen“, erklärte Dipl. – Ing. Rotzsche zu Beginn der Veranstaltung. Man arbeite derzeit an Vorschlägen, mit denen man ins Genehmigungsverfahren gehen wolle. Auf den Stiftswald gestoßen sind die Städtischen Werke während ihrer Suche nach geeigneten Flächen für den Ausbau von Windenergie in Nordhessen. Dabei haben die Planer insbesondere hoch gelegene Flächen rund um den Bilstein und Belgerkopf im Auge, die durch den Sturm „Kyrill“ im Jahr 2006 entwaldet wurden. „Die großen Windbruchflächen sind optimal, da sie sehr hoch liegen und einige Zufahrtsstraßen bereits existieren“, so Rotzsche. Auch in punkto Schattenwurf und Schallemissionen haben die Planer keine Bedenken: „Die Windkrafträder liegen weit genug von den Siedlungsgebieten entfernt, da wird es keine Probleme geben.“ Mit den Besitzern des Stiftswaldes, dem Ritterschaftlichen Stift, sind die Städtischen Werke bereits im Gespräch: „Wir haben bei dem Konzept ein gutes Gefühl und wollen den Planern folgen“, sagte Thilo von Gilsa vom Ritterschaftlichen Stift. Der Stiftswald und die historischen Gebäude im Stiftsareal würden von den Pachteinnahmen profitieren. Außerdem sei es eine Chance für diese Region, dass die Energie auch dort produziert werde, wo man sie verbraucht. „Die Ritterschaft unterstützt das.“

Auch die Gemeinde Kaufungen steht hinter den Planungen der Städtischen Werke und fördert den Ausbau von erneuerbaren Energien. „Unser Ziel ist neben dem Klimaschutz, dass die Wertschöpfung möglichst in der Gemeinde, beziehungsweise in der Region bleibt“, erklärte Bürgermeister Arnim Roß. Man wolle, dass von dem wachsenden und profitablen Markt der erneuerbaren Energien die Gemeinde, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie die lokalen und regionalen Betriebe profitieren. Neben dem Aspekt des Klimaschutzes ging es während der Informationsveranstaltung vor allem auch um die Akzeptanz für Windkraftanlagen in der Bevölkerung. „Wir sind uns bewusst, dass die Windkraftanlagen das Landschaftsbild verändern werden“, meinte Bernd Winter von der Energiegenossenschaft Kaufungen, „aber die regionale Energieversorgung durch Photovoltaikanlagen und Windkrafträder ist wichtig und zukunftsweisend.“ Die Energiegenossenschaft will sich an dem 45 Millionen-Euro-Projekt beteiligen und durch eigene Investorentätigkeit die Wertschöpfung am Ort halten. „Durch die Interessen der Energiegenossenschaft ist eine direkte Bürgerbeteiligung möglich“, fügte Lars Rotzsche von den Städtischen Werken hinzu.

Während einer anschließenden Diskussionsrunde wurde der breite Tenor des Publikums in punkto Windkraftanlagen deutlich: „Wir sollten die Energiewende unterstützen“, erhob Susanne Ahrendts ihre Stimme. Auch Mark Brantner aus Kaufungen unterstützt die Planungen zur Errichtung von Windkraftanlagen im Kaufunger Stiftswald: „Man sollte schauen, welche Möglichkeiten wir in Kaufungen haben und den Ausbau erneuerbarer Energien fördern.“

Wann das Projekt nun zum Tragen komme, fragte Norbert Allert aus Niestetal. „Wir haben schon einige Untersuchungen unternommen, sodass es nun auf die Genehmigungen der Behörden ankommt“, antwortete Lars Rotzsche. Man rechne damit, dass die Genehmigungen für die geplanten Windkraftanlagen Ende 2014 ausgesprochen werden. Mit der Aufstellung der Rotoren könnte dann im Frühjahr 2015 begonnen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So könnte es aussehen: Sieben der neun geplanten Windkrafträder sind auf den Höhenlagen des Belgerkopfs und Bilsteins zu sehen. Das Bild zeigt den Blick von der Langen Straße in Richtung Begegnungsstätte (Visualisierung: Städtische Werke)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine weitere Visualisierung zeigt den Blick Richtung Stiftswald von einem Feldweg in Oberkaufungen (Foto: Städtische Werke)