Kaufungen nimmt an Landesprogramm »Gewalt-Sehen-Helfen« teil - Hessischer Innenminister übergibt Nutzungsrechte
Kaufungen ist nun offizieller Partner der Landesinitiative „Gewalt-Sehen-Helfen“. Hierzu übergab der Hessische Minister für Inneres, Sicherheit und Heimatschutz, Dr. Roman Poseck, nun persönlich die offiziellen Nutzungsrechte an die Gemeinde. Das Programm zielt darauf ab, Menschen zu sensibilisieren, gewaltgeneigte Situationen frühzeitig zu erkennen und konkrete Hilfestellungen für richtiges Verhalten als Helfer zu vermitteln.
Im Rahmen des Programms wurden bereits sogenannte Multiplikatoren vom Land Hessen geschult. Burkhard Wassel (ehem. Ordnungsamtsleiter und Mitglied des Präventionsrats), Eva Haschke (Leitung Pakt für den Ganztag), Hannah Dreher (Beauftragte für Kinder- und Jugendbeteiligung) sowie Borris Künzel (Polizeibeamter und Kaufunger Bürger) sind nun speziell ausgebildete Fachkräfte und werden in Kaufungen zukünftig Workshops anbieten, in denen sie das Wissen weitergeben und praktische Helferkompetenzen vermitteln. „Unser Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um in gefährlichen Situationen richtig zu reagieren, ohne sich selbst zu gefährden“, erklärt Burkhard Wassel, Multiplikator und Initiator des Projektes in Kaufungen.
„Mit der Teilnahme am Programm Gewalt-Sehen-Helfen setzen wir ein klares Zeichen für Zivilcourage und ein sicheres Miteinander in unserer Gemeinde“, erklärte Bürgermeister Arnim Roß. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, sich in kritischen Situationen richtig zu verhalten und dabei ihre eigene Sicherheit nicht zu gefährden.“ Neben dem Programm Gewalt-Sehen-Helfen tue die Gemeinde bereits vieles dafür, um die Zivilgesellschaft- und Courage vor Ort zu stärken, unter anderem durch Formate wie „Demokratie stärken“, einer Veranstaltungsreihe der Koordinierungsstelle für Bürger*innenbeteiligung oder der Teilnahme an der Initiative „Engagierte Stadt“.
Der Hessische Innenminister zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Lossetalgemeinde und hob hervor, wie wichtig es sei, das Bewusstsein für Gewaltprävention in der Gesellschaft zu stärken. „Das Programm vermittelt nicht nur Wissen, sondern schafft auch Vertrauen und Mut, in schwierigen Situationen einzugreifen. Ich freue mich, dass Kaufungen als 33. hessische Kommune dieses Programm nun aktiv unterstützt.“ Ferner betonte Poseck, der auch Gründungsmitglied von Gewalt-Sehen-Helfen ist, die Wichtigkeit, die Zivilgesellschaft einzubinden, sodass Gewaltprävention nicht nur durch die Landespolizei sichergestellt werde, sondern auch durch die Menschen vor Ort.
Zeitnah sollen die ersten Workshops starten, mit besonderem Fokus auf Senioren und Familien. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich über die Homepage der Gemeinde Kaufungen über anstehende Veranstaltungen informieren.
Zum Hintergrund:
Der Präventionsrat der Stadt Frankfurt a.M. hat 1997 Gewalt-Sehen-Helfen (GSH) ins Leben gerufen. Im Jahr 2005 übernahm das Hessische Ministerium des Innern die Nutzungsrechte, um das Programm hessenweit zu implementieren.
Das Programm berücksichtigt den gesamtgesellschaftlichen Ansatz und hat die Stärkung der Zivilcourage zum Ziel. Die Grundannahme hierbei ist, dass Menschen – auch in gewaltträchtigen und potentiell für sie gefährlichen – Situationen helfen wollen und helfen können. „Gewalt-Sehen-Helfen“ verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden, opferzentrierten und gemeinwesenorientierten Ansatz. Es fördert Kompetenzen der Helferinnen und Helfer und stellt ein Stück Lebensqualität für den Alltag dar.