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25.04.2022

Neunte Mahnwache vor dem Rathaus: Schlussapplaus für Mut und Frieden

„Es ist gut, dass wir die Gemeinschaft und das Mitleid für die Menschen aus der Ukraine rund zwei Monate nach Kriegsbeginn immer noch wach halten“, bekräftigte Pfarrer Johannes Barth am vergangenen Freitag vor dem Kaufunger Rathaus. Rund 60 Menschen waren zur neunten Mahnwache gekommen, um wieder ein Zeichen für die Einhaltung von Menschenrechten und Demokratie zu setzen und für Frieden zu beten.

„Es liegt eine große Tragik in diesem Krieg“, begann Pfarrer Barth zu erzählen, „Wladimir Putin hatte aus seiner Sicht einen phantastischen Traum, der nun in einen zwanghaften Erfolg ausgeartet ist.“ Stark ist, wer solche Erfolge nicht bräuchte, so der Pfarrer weiter, denn man könne auch ohne Erfolge Größe zeigen.

Stille kehrte ein, als die Glocken der Kaufunger Kirchen läuteten und an diejenigen gedacht wurde, die derzeit unter militärischer Gewalt leiden müssen.

Aus einer Weihnachtspredigt von Martin Luther King, die der amerikanische Pastor und Bürgerrechtler 1967 vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges schrieb, zitierte Pfarrer Barth eindrückliche Passagen, die auch auf die heutige Situation anzuwenden sind:
„Unsere Welt ist krank von Krieg. […] Die Klugheit aus Erfahrung sollte sagen, dass Krieg etwas Überholtes ist. […] Wir müssen Alternativen für Krieg finden und die Bedingungen für Frieden erforschen.“

Ein starker Applaus zum Ende der Mahnwache sollte noch einmal Mut und Zusammenhalt symbolisieren – eine Gemeinschaft, die größer ist als jegliche Panzer und militärische Gewalt.