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20.05.2013

Klimaschutz-Wirtschaft


Klimaschutz - Gemeinde kommt mit Kaufunger Firmen ins Gespräch


„Die Gemeinde Kaufungen hat den Startschuss für ein Handlungskonzept zum Klimaschutz gegeben. Wirtschaft, Handwerk und Handel sind dabei wichtige Bereiche. Was für die Unternehmen gut ist, ist auch für die Gemeinde von Nutzen. Deshalb sind wir daran interessiert, ins Gespräch zu kommen, um das Ziel, dir Gemeinde bis 2030 klimaneutral zu gestalten, gemeinsam zu erreichen.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Arnim Roß in der vergangenen Woche mehrere Vertreter von Kaufunger Unternehmen sowie die Referenten Dipl. Ing. Peter Dangelmeyer (Kaufunger Energie- und Klimaschutzberater) und Thomas Fabich (RKW Hessen GmbH). Der Dank des Bürgermeisters galt dabei dem Verkehrs- und Gewerbeverein für die gemeinsame Vorbereitung  und Robert Schlönvoigt, Geschäftsführer der Firma Nagel Kraftverkehr, der als Gastgeber die Räumlichkeiten für diese Konferenz zur Verfügung stellte. Ziel des Abends sei es, „einen Input zu geben und den Unternehmen informationen zu bieten, was es an Fördermöglichkeiten für Maßnahmen zur Energieeinsparung gibt.“, so Bürgermeister Roß.
Nach eine r kurzen Vorstellung des Unternehmensbereiches der gastgebenden Firma durch Herrn Schlönvoigt, erläuterte Dipl. Ing. Peter Dangelmeyer die Ergebnisse der Energiebilanz für Kaufungen. Danach entfallen 41Prozent des Energieverbrauchs auf private Haushalte und 21 Prozent auf den wirtschaftlichen Bereich. Bei den Energieträgern Strom und Wärme führte er Möglichkeiten auf, Energieverbrauch zu senken und CO2 - Emissionen einzusparen. Speziell für den Bereich Wirtschaft verwies Dangelmeyer dabei auf folgende Grundsätze:
Energie nicht verbrauchen (Dämm-Maßnahmen)
Energie effizient einsetzen (Heizsysteme erneuern)
Fossile Brennstoffe durch regenerative Brennstoffe ersetzen.
Als Beispiel für Energieeinsparungen im Bereich Mobilität und Verkehr nannte er eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Gemeinde, um Anreize zu schaffen und Gewohnheiten zu verändern. Ziele könnten die Förderung von Jobtickets, die Bildung von Fahrgemeinschaften, ein erweiterter Fahrradeinsatz sowie eine Umstellung des betrieblichen Fuhrparks hinsichtlich Effizienz sein. Abschließend deutete Herr Dangelmeyer die Möglichkeit eines separaten Klimaschutz-Teilkonzepts für das Gewerbegebiet Kaufungen an.
Im Anschluss stellte Thomas Fabich, Leiter des Büros Kassel der RKW Hessen Gmbh (Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Wirtschaft e.V.) die „Hessische Initiative für Energieberatung im Mittelstand“ vor. Hierbei handelt es sich um ein Beratungsangebot für Unternehmen, das vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziert wird.
„In vielen Unternehmen ist eine weitere Steigerung der Energieeffizienz möglich -  und auch finanziell attraktiv.“, sagte Thomas Fabich. Ziel der Initiative sei es, „sowohl die Geschäftsleitung als auch die Mitarbeiter über Möglichkeiten von Energieeinsparungen im Betrieb zu informieren.“ Zusätzlich soll ermutigt werden, vorhandene Beratungsangebote wahrzunehmen, denn 10 - 20 Prozent Energiekosten-Einsparung sei zum Beispiel in den Bereichen Heizung, Druckluft, Rechenzentrum und Managementsysteme zu realisieren. Im Einzelnen führte Herr Fabich folgende Angebote zur Beratungsunterstützung auf:
Energieeffizienz-Impulsgespräche: ein kostenloses Angebot des Bundes. Speziell geschulte Umweltingenieure des RKW Hessen bieten Vor-Ort-Orientierungsgespräche mit Betriebsrundgang und eine Beratung über Fördermöglichkeiten an.
Energieberatung für den Mittelstand durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Hessen-PIUS: Gefördertes Beratungs-Programm zur Ermittlung von Einsparpotenzialen bei Energie, Material und Rohstoffen
verschiedene Angebote der Industrie- und Handelskammern und
der Handwerkskammer.
Weiterhin gab Herr Fabich einen Einblick in mögliche Investitions- und Zuschussprogramme und informierte über Investitionskredite.
In der anschließenden Diskussion berichtete Peter Batz von der Firma SIKA Dr. Siebert und Kühn GmbH & Co. KG über Erfahrungen mit einem im Februar 2013 im Betrieb durchgeführten „Energieeffizienz-Impulsgespräch“. Neben der Beantwortung eines Fragebogens zum Energieverbrauch stand beim Unternehmensrundgang das Thema „Dämmung/Energetische Sanierung“ im Vordergrund. „Manchmal fängt es schon im Kleinen an, nicht nur Energie, sondern auch konkrete Kosten zu sparen!“ so Peter Batz. Thomas Fabich (RKW) fügte hinzu: „So ein Betriebsrundgang ist ein wichtiger Einstieg ins Thema und man bekommt durch die Informationen ein Gefühl dafür, was - zugeschnitten für das einzelne Unternehmen - möglich ist.“
Im weiteren Verlauf des Gespräches stand die Frage nach einem gemeinsamen Vorgehen im Raum, denn mehrere Unternehmer bekundeten Interesse für das  Thema Reduzierung des Energieverbrauchs und Koordinierung von zukünftigen Maßnahmen. Auf die Frage, was hierbei das Ziel der Gemeinde Kaufungen sei, antwortete Bürgermeister Arnim Roß: „Wir sind mitten im Prozess des Klimaschutzkonzeptes." Die Energiebilanz sei erstellt. Eine Teilinitiative laute: Was ist im Bereich „Wirtschaft“ machbar? Was brauchen die Betriebe, um in Klimaschutzkonzepte zu investieren?. Hierbei könne die Gemeinde begleiten, beraten und Kontakte vermitteln. „Wir wollen ein Forum für einen regelmäßigen Austausch bieten", so Roß.
Als konkretes Ergebnis des Gesprächsabends vereinbarten drei anwesende Geschäftsführer von Kaufunger Unternehmen, zu einem gemeinsamen Zeitpunkt Außenberatung in Anspruch zu nehmen und „Energieeffizienz-Impulsgespräche“ durchführen zu lassen.
Bürgermeister Roß bedankte sich bei den Referenten und Teilnehmern für die angeregte Diskussion und lud zu einer erneuten Gesprächsrunde im Sommer/Herbst 2013 ein. Werner Siebert von der der Firma SIKA erklärte sich bereit, neuer Gastgeber der Veranstaltung zu sein.


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