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14.10.2021

Bestattungskultur im Wandel

Der Friedhof der Zukunft – wie sieht er aus? Welche Bestattungsformen werden nachgefragt? Wie können die Flächen sinnvoll bewirtschaftet werden? Und wie kann die Aufenthaltsqualität für Besucher*innen verbessert werden? Das sind Themen, die im Belegungs-, Gestaltungs- und Pflegekonzept für die Friedhöfe Nieder- und Oberkaufungen enthalten sind. Nach einer ersten Beratung des Entwurfs in den Gemeindegremien wurde der Bauausschuss nun beauftragt, Fachgespräche mit den Kaufunger Kirchengemeinden, Bestattungsunternehmen und Steinmetzbetrieben zu führen.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Bestattungskultur deutlich verändert. Immer mehr wurden die sogenannten pfleglosen Grabarten nachgefragt. Erdbestattungen in Einzel- und Familiengräbern sind stark rückläufig, während die Entscheidung hinsichtlich Urnengrab stark anstieg. Auch Beisetzungen im Friedpark sowie anonyme Bestattungen liegen im Trend.

Eine 2019 von der Gemeinde Kaufungen beauftragte Fachfirma ermittelte Erkenntnisse und Grundlagen vor Ort und erarbeitete das Friedhofskonzept einschließlich einer Maßnahmen- und Kostenübersicht. Dabei wurde der Flächenbedarf in Bezug auf die bestehenden und zu erwartenden Belegungszahlen analysiert und Vorschläge für eine zweckmäßige Modernisierung entwickelt. Da der Flächenbedarf insgesamt sinkt, entstehen Freiräume, die sowohl zur Verbesserung der Bewirtschaftungsbedingungen (moderner Wirtschaftshof zur Unterbringung von Maschinen und Materialien) als auch für eine räumliche und gärtnerische Gestaltung genutzt werden können. Auf diese Weise soll die Aufenthaltsqualität auf den Friedhöfen für Trauernde gesteigert und ein Begegnungs- und Verweilort mit Erholungswert für die Bürger*innen geschaffen werden.

Mit der Erarbeitung eines schlüssigen Gesamtkonzeptes soll nach und nach eine ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich angepasste Entwicklung der Kaufunger Friedhöfe stattfinden.