Jugendcafé entsteht in ehemaliger Bäckerei Apel

Große Schäden im Kaufunger Jugendzentrum hat das Hochwasser im Mai 2019 hinterlassen. Es war das zweithöchste in der Geschichte Kaufungens. Neben dem Aufenthaltsraum, der Küche und dem Mehrzweckraum wurden die Diskothek, die Toiletten, die Lagerräume und ein gerade erst renovierter „Chill-Raum“ in einem Umfang vom Hochwasser getroffen, dass das komplette Inventar entsorgt werden musste. Eine spezialisierte Sanierungsfirma stellte darüber hinaus fest, dass die Feuchtigkeit bereits so tief ins Mauerwerk eingedrungen war, dass eine Kernsanierung der Jugendräume erfolgen muss. „Das war natürlich erstmal eine Hiobsbotschaft für uns“, erklärt Paul Bauersfeld von der Jugendarbeit Kaufungen.

Um den Kindern und Jugendlichen in Kaufungen weiterhin einen jugendkulturellen Begegnungsraum zu bieten, hat die Gemeindeverwaltung schnell reagiert. „In Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen haben wir umgehend nach Ersatzmöglichkeiten geschaut, die sowohl im näheren Einzugsgebiet der Kinder und Jugendlichen liegen als auch einen Identitätsfaktor für die Jugendarbeit darstellen“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß. Die Entscheidung fiel dann auf geeignete Räumlichkeiten in der ehemaligen Bäckerei Apel in der Leipziger Straße 457. „Die zentrale Lage gibt der Jugendarbeit die Möglichkeit, für die Übergangszeit einmal ganz sichtbar in der Öffentlichkeit zu sein und auf ihre Arbeit hinzuweisen“, sagt die Sachgebietsleiterin für Kinder- und Jugendarbeit, Christa Ment. In den neuen Räumen soll ein Jugendcafé entstehen, das zu den gewohnten Zeiten des Jugendzentrums, Di. 15-20 Uhr/ Mi. 14-16:45 Uhr/ Do. 15-22 Uhr/ Fr. 15-20 Uhr, geöffnet haben soll. Das Angebot reicht von Hausaufgabenbetreuung über Kochgruppen, Spielaktionen und offene Treffs für Jugendliche. Daneben bietet die Jugendarbeit von Oktober 2019 bis Februar 2020 einmal im Monat ein Themenabend zur Leih-Ausstellung des Kaufunger Regionalmuseums „Die Macht der Gefühle“ für Jugendliche ab 14 Jahren an.

Doch bevor das Jugendcafé seine Türen öffnet, packen alle mit an: In Eigenleistung renovieren Kinder, Jugendliche und die Jugendarbeiter der Gemeinde Kaufungen ihre neue Unterkunft.

Wann die Räumlichkeiten im Jugendzentrum wieder zur Verfügung stehen, ist derzeit noch nicht absehbar. Doch die Räumlichkeiten in der Bäckerei Apel stellen eine gute Alternative dar: „Wir fühlen uns jetzt schon wohl hier“, so Paul Bauersfeld.

Neben der Sanierung des Jugendzentrums und der Renovierung der Übergangs-Räumlichkeiten in der Leipziger Straße entsteht derzeit ein neues Außengelände für die Jugendarbeit am Kaufunger Festplatz. Als Standort für den Sommer soll es Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ergänzende Angebote wahrzunehmen. Im Oktober 2018 hatte sich die Gemeindevertretung dafür ausgesprochen, in das neue Multifunktionsgebäude auf dem Festplatz einen Raum für die Jugendarbeit zu integrieren und einen Teil der Freifläche südlich des Gebäudes als Außengelände herzurichten. Bei der Gestaltung des Außenbereiches haben Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Beteiligungsprojektes die Möglichkeit, mit zu gestalten. Schon während des Jugendforums im Mai 2019 wurden erste Wünsche nach einem Naschgarten und einer Tischtennisplatte geäußert.