Bürgerhaushalt 2019
Viele Anregungen bei Auftaktveranstaltung zur Städtebauentwicklung für das Altdorf Oberkaufungen
Fachwerkhaus an Fachwerkhaus, malerische Winkel und historische Gassen prägen das Bild des Kaufunger Altdorfes rund um den Stiftsbereich und machen die über 1000-jährige Geschichte greifbar. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sind der Erhalt und die Pflege der historischen Altdorfkerne eine immer währende Aufgabe. Beim diesjährigen Bürgerhaushalt, einem Informations- und Diskussionsabend, der jährlich unter einem Schwerpunktthema stattfindet, wurde die Fortschreibung der Dorferneuerung in den Mittelpunkt gerückt und lockte rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger in das Bürgerhaus Kaufungerwald, um mitzureden, Ideen einzubringen und Kritisches anzusprechen.
Es geht darum, die Altdörfer von Nieder- und Oberkaufungen zukunftsfähig zu halten und die historische Bausubstanz mit den modernen Ansprüchen in Einklang zu bringen, um modernes Wohnen und Leben für alle Generationen zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Kaufungen Ende vergangenen Jahres die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz beantragt. „Man hoffe“, sagte Bürgermeister Arnim Roß im Rahmen des Bürgerabends, „dass Kaufungen aufgenommen werde.“ Bis es soweit ist, will die Lossetalgemeinde gut aufgestellt sein und ein städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet haben, das die Entwicklungsmöglichkeiten der Altdörfer, auch hinsichtlich ihrer kulturellen, sozialen und touristischen Bedeutung aufzeigt. Der Auftakt dazu fand nun im Rahmen des Bürgerabends statt. In verschiedenen Arbeitsgruppen zu Themen wie Straßen und Wege, Stiftsgut und Regionalmuseum sowie Wohnen und Gebäude wurde intensiv diskutiert und erste Ideen eingebracht.
Uwe Höger vom beauftragten Stadtplanungsbüro akp gab anhand einer Präsentation einen Überblick über das planerische Vorgehen bei der Konzeptentwicklung und über die Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger in diesem Prozess mitwirken und Einfluss nehmen zu können. Vertreter von Kaufunger Vereinen, Verbänden und Interessengruppen erhielten die Möglichkeit, ihren Bezug zum Thema aufzuzeigen, u.a. berichtete Bärbel Schmeltzer von den Initiativen des Fachwerkvereins, Baron von Riedesel wies auf den Förderverein Stiftskirche hin und Peter Schwarze vertrat den Freiheiter Bürgerverein. Für das Museum betonte Leiterin Ulla Merle die Bedeutung der Regionalgeschichte und Peter Groß vom Museumsverein und Geschichtsverein hob die Einzigartigkeit des Bergwerkmuseum Rossgang hervor. Vom Bauausschuss der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkaufungen konnte Silke Does begrüßt werden.
Bürgermeister Arnim Roß erwähnte die Ortsführungen mit ihren ehrenamtlichen Gästeführern, von denen ebenfalls viele anwesend waren und gab den Ortshistorikern anschließend die Gelegenheit, ihr Wirken in den Museumsbereichen vorzustellen.
Konkret wurde es dann in den Arbeitsgruppen, die als Stationen mit fließender Teilnahme einluden, in einer Dreiviertelstunde über die vorgesehenen Themenbereiche ins Gespräch zu kommen, Ideen zu sammeln und Fragen zu erörtern. Dieses Angebot wurde von den Teilnehmern rege angenommen, unterstützt wurden sie dabei von drei Moderatoren des Stadtplanungsbüros, die die Beiträge bündelten, die Ergebnisse vermerkten und im Plenum vorstellten. Beim Thema „Stiftsgut und Regionalmuseum“ standen dabei die Frage der Tourismusbelebung sowie die Stärkung des Bereichs „Wohnen in alten Gemäuern“ im Vordergrund. In der zweiten Arbeitsgruppe wurde die Wertschätzung für Freiflächen und ihre Qualität betont, als Beispiele wurden Hofgarten, Kreuzgang und Schöne Aussicht genannt. Diskussionsbedarf gab es hier rund um die Verkehrs- und Parksituation. Lebendig waren die Gespräche auch am Stand „Wohnen und Gebäude“, Schwerpunkte waren Denkmalschutz, Gebäudesubstanz und Gestaltung.
Insgesamt gab es an diesem Abend umfangreiche Anregungen der Gäste, die in den kommenden Monaten bei der Gestaltung des Konzepts mitbedacht werden. Innerhalb der nächsten Monate sollen weitere Workshops unter Bürgerbeteiligung stattfinden.
Bürgermeister Arnim Roß dankte allen Beteiligten, Mitarbeitern und Gästen, die zu diesem lebendigen Bürgerabend beigetragen haben. Er stellte zum Abschluss die Haushaltsentwicklung sowie das geplante Jahresergebnis 2019 vor. Insbesondere zeigte er auf, wie die Gemeinde sich in den einzelnen Bereichen der Infrastruktur finanziell engagiert.