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Die Bilderkriegerin zu Gast in der Stiftskirche

„Wenn ich es nicht mache, macht es keiner!“, hat Anja Niedringhaus gesagt und sich an die Front der Kriegsschauplätze dieser Welt gewagt. Sie wollte mit ihren Bildern das Schicksal der Menschen vor Ort erfahrbar machen. Für ihren besonderen Blick auf wesentliche Momente wurde die Kaufungerin u.a. mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 2014 wurde sie in Afghanistan erschossen.

Ihre Schwester Gide Niedringhaus hat gemeinsam mit Erich Schröder über 60 Bilder ihrer Schwester zusammengestellt und für die Ausstellung in der Stiftskirche zur Verfügung gestellt. Damit die Ausstellung in der Stiftskirche möglich war, haben viele Bürger*innen -auch über Kaufungen hinaus- ihre Staffeleien zur Verfügung gestellt. Es war sehr bewegend zu erleben, wie Bild und Staffelei sich gefunden haben.

Die Ausstellung wurde mit einer Friedensandacht von Stefan Alsenz eröffnet, die sich vor allem mit dem Gedanken von Wahrheit und Wahrhaftigkeit auseinandersetzte. „Wie kann man als Mensch Werkzeug des Friedens werden?“ Mit diesem Grundgedanken war es den Organisator*innen ein Herzensanliegen, die Bilder von Anja Niedringhaus mit der Stiftskirche zusammenzubringen. Viele hundert Menschen haben die Ausstellung besucht und waren sehr bewegt von der Wirkung der Bilder in diesem sakralen Raum. Den Abschluss der Ausstellung bildete der im letzten Jahr gedrehte Film „Die Bilderkriegerin“, der auf Großleinwand in der Stiftskirche gezeigt wurde. Über 400 Besucher*innen wurden in die Geschichte der Kriegsfotografin mit hineingenommen. Zu Gast waren an diesem Abend u.a. der Regisseur Roman Kuhn, der Produzent Hartmut Köhler und die Hauptdarstellerin Antje Traue, die ihre Rolle als Anja Niedringhaus beeindruckend gespielt hat. Der Film läuft derzeit in verschiedenen Kinos und wird Anfang 2023 im ZDF ausgestrahlt.