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20.04.2020

Über 200 Briefe an Menschen in Pflegeinrichtungen: Kaufungerin initiiert soziales Projekt »Sicher Kontakt halten - Mit Abstand Nähe schaffen«

Vor ein paar Wochen hat die Kaufungerin Susanne Süssner, Krankenschwester und Gesundheitspädagogin, ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen: Sie ruft alle Mitmenschen dazu auf, Briefe und Karten an ältere und kranke Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu schreiben, denn gerade sie leiden unter der momentanen Situation wohl am meisten. Die Briefe können in eine zentrale Postbox in Kaufungen eingeworfen werden. „Viele Menschen haben schon mitgemacht, Kinder haben Bilder gemalt, insgesamt sind bei uns weit über 200 Briefe eingegangen“, erzählt Initiatorin Susanne Süssner. Sie sammelt und verteilt alle Posteingänge, nach 48-stündiger menschenkontaktfreier Lagerung, an verschiedene Einrichtungen.

Neben der Sorge um die eigene Gesundheit ist die soziale Isolation von älteren und kranken Menschen derzeit eine der größten Herausforderungen. Obwohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, ob stationär oder ambulant, ihr Bestes geben, können sie den fehlenden Kontakt zu Angehörigen und Bekannten nicht ersetzen. „Das, was neben spezieller Pflege und Grundpflege den Tag eines Menschen in Pflegeinrichtungen ausmacht, ist Kontakt, ein Gespräch, Themen von außen, Alltagsbereicherungen…“, sagt die gelernte Krankenschwester und Gesundheitspädagogin. Mit dem Projekt „Sicher Kontakt halten- Mit Abstand Nähe schaffen“ will die Kaufungerin zeigen: „Besuchsverbot und Isolation – Ja. Einsam sein – Nein!“

Erlaubt sind im Rahmen des Projektes alle Texte, die Mut machen, aufmuntern und den Menschen zeigen, dass sie nicht allein sind. Aber auch Sprüche, Zitate, Gedichte, Gedanken und Kreatives dürfen in die Postbox eingeworfen werden. Beginnen sollten alle Briefe mit „Lieber Mitmensch“ und enden auf „Mit Abstand Nähe schaffen, Dein/Ihr Mitmensch“.

„Nichts ersetzt eine haltende Hand, ein Lächeln von Gesicht zu Gesicht, aber das geht derzeit leider nicht“, so Susanne Süssner. „Daher wollen wir den Menschen in den Pflegeeinrichtungen auf andere Art zeigen, dass wir an sie denken und sie nicht allein sind.“

Auch Nicole Ohm-Hansen aus Kaufungen unterstützt die Initiative und schreibt regelmäßig Briefe. Mal sind es eigene Texte und Gedichte, manchmal auch Liedtexte, die zum Singen anregen. „Meine Tochter, die als Ergotherapeutin in einem Senioren- und Pflegeheim arbeitet, erzählte mir, dass die Briefe große Freude auslösen, sogar untereinander getauscht und weitergegeben werden. Mit Spannung werden schon die nächsten erwartet“, so Nicole Ohm-Hansen abschließend.

Wenn auch Sie die Aktion unterstützen und einen Brief an Mitmenschen in Pflege- und Seniorenheimen schreiben möchten, werfen Sie ihn bitte hier ein:

 

Postbox (Direkteinwurf erwünscht)

 

„Sicher“ Kontaktkalten – Mit Abstand Nähe schaffen

Freiheiter Straße 16

34260 Kaufungen