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Gezielt gemeinsam gestalten – Sozialplan der Gemeinde Kaufungen

Die Gemeinde Kaufungen hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen Sozialplan aufgelegt. Er gilt für die Jahre bis 2025 und wurde von der Gemeindevertretung beschlossen.

Auslöser war das Gemeindeentwicklungskonzept „Demographischer Wandel“ von 2017, nach dem die Daseinsvorsorge in Kaufungen durch öffentliche Einrichtungen und Einrichtungen der freigemeinnützigen Träger geleistet wird. Hilfebedürftige Menschen alle Altersgruppen sollen bei Bedarf durch die Einrichtungen konkret in ihrer jeweiligen Lebenslage unterstützt werden. Die Möglichkeit der aktiven Teilnahme und Teilhabe an der Gemeinschaft soll gewährleistet werden, ein lebendiges Miteinander in der Gemeinschaft, soziale Gerechtigkeit und die Lebensqualität sollen gefördert werden. Dafür sind ein am Bedarf orientiertes Angebot und entsprechende Beratungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger notwendig. Hier verfügt Kaufungen bereits über eine hervorragende soziale Infrastruktur, die zielgerichtet weiterentwickelt werden soll. Über regelmäßig zu erstellende Sozialpläne sollen dazu die Angebote und Bedarfe ermittelt, miteinander abgeglichen und Handlungsnotwendigkeiten dargestellt werden. Diese Auswertung ist nun erstmals erfolgt.

„Die Möglichkeit zur Teilhabe am gemeindlichen und gesellschaftlichen Leben ist eine zentrale Voraussetzung und Aufgabe für eine demokratische, soziale Gemeinde. Die Einrichtungen der Daseinsvorsorge dienen dazu, dies unabhängig von der eigenen Lebenssituation sicher zu stellen.“, betont Bürgermeister Arnim Roß. „Damit das optimal geschieht, ist es wichtig, die Wirksamkeit unserer Einrichtungen und Maßnahmen zu erheben und Notwendigkeiten zur Anpassung oder Weiterentwicklung zu ermitteln. Das ist die Aufgabe des Sozialplans.“

Im Ergebnis zeigt der Sozialplan nun auf, dass ein in Jahrzehnten gewachsenes, breites Netz sozialer Angebote besteht, welches vielen Einwohner*innen zugutekommt und das eine positive gesamtgesellschaftliche Wirkung entfaltet.
Eigene Einrichtungen wie Kitas, die Begegnungsstätte, Familien-, Jugend- und Schulsozialarbeit, Büchereien oder die interkommunale Sozialstation dienen diesem Ziel. Gleichzeitig fördert die Gemeinde freigemeinnützige Träger und ihre Einrichtungen durch finanzielle Unterstützungen.

Für die Analyse wurden im Sozialplan relevante sozialpolitische Handlungsfelder in der Gemeinde definiert: Wohnen, Mobilität, Betreuung, Begegnung, Gesundheit, Bildung. Für diese Handlungsfelder wiederum wurden Bedarfe und Ziele ermittelt, z.B. bezahlbarer und sozialer Wohnraum soll in ausreichender Zahl vorhanden sein, Mobilitätszugänge sollen zu Versorgung und Teilhabe sicher gewährleistet sein, eine ausreichende medizinische und pflegerische Grundversorgung der Einwohner*innen soll gefördert werden, u.a.m. Dann wurden die sozialen Angebote zusammengestellt. Im nächsten Schritt wurden Angeboten und Bedarfen verglichen und mithilfe einer Ampelfunktion dargestellt. Bei zwei von sechs Handlungsfeldern (Begegnung und Wohnen) sind alle Angebote im grünen Bereich, d.h., es ist für alle Zielgruppen ein den Zielen bzw. Bedarfen entsprechendes Angebot vorhanden. Die anderen vier Handlungsfelder weisen auch wenige gelbe Bedarfe auf, die Bedarfe werden hier also teilweise abgedeckt. Hier wurden Empfehlungen ausgesprochen. Rote Felder gab es keine. Das bedeutet, dass für Kaufungen im Sozialbereich keine Bedarfe ermittelt wurden, zu denen es kein Angebot der Daseinsvorsorge gibt. „Das ist ein gutes und beruhigendes Ergebnis“, kommentierte Bürgermeister Arnim Roß. „Das System sozialer Einrichtungen in Kaufungen funktioniert gut. Kaufungen ist eine lebendige Gemeinde für Bürgerinnen und Bürger aller Generationen und dies kommt hier zum Ausdruck.“