»Museum neu denken« - Projektausschuss soll Planungen und konkrete Schritte zum Umbau des Regionalmuseums beraten
Das Kaufunger Regionalmuseum ist nicht nur ein Aufbewahrungsort historischer Gegenstände und Aufzeichnungen, es ist auch eine Einrichtung außerschulischer Bildung und hat sich immer mehr zum kulturellen Treffpunkt entwickelt. Seine bevorstehende Sanierung und konzeptionelle Weiterentwicklung soll zum „Leuchtturmprojekt“ der Gemeinde Kaufungen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ werden. „Die bauliche Sanierung des Museums bietet auch die Gelegenheit zur musealen Neukonzeption. Die Dauerausstellung, die seit 40 Jahren einen besonderen Kaufunger Erinnerungsort darstellt, wollen wir weiterentwickeln sowie zeitgemäß und zukunftsfähig aufstellen“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß. Ziel ist ein modernes, interessantes und viele Zielgruppen ansprechendes Museum, das für die außerschulische Bildungsarbeit im 21. Jahrhundert gut vorbereitet und ausgestattet ist sowie seine Funktion als kulturelles Zentrum in Kaufungen optimal erfüllen kann.
Als nächster Schritt wurden nun in einer gemeinsamen Sitzung aller Ausschüsse die Ideen und Visualisierungen von zwei beauftragten Planungsbüros, „ConCultura GmbH“ und „punkt4architekten“, vorgestellt. Weitergehende Beratungen sollen im neu gebildeten „Projektausschuss Regionalmuseum“ stattfinden, beschlossen die Mitglieder der Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung. Der Projektausschuss umfasst zehn Mitglieder aller Fraktionen des Gemeindeparlaments, den Vorsitz führt der Vorsitzende der Gemeindevertretung. Gemeinsam mit den beauftragten Büros und dem Gemeindevorstand soll bis Ende April 2024 ein Sanierungs- und Modernisierungsplan erarbeitet werden, der bauliche, museale und ökonomische Notwendigkeiten und Möglichkeiten integriert.
Das denkmalgeschützte Gebäude soll nach den Vorschlägen des Kasseler Planungsbüros „punkt4 architekten“ umgebaut und saniert werden, dabei werden Aspekte des Brandschutzes und der Barrierefreiheit miteinbezogen. Alle Baugeschosse sollen über einen Fahrstuhl erreichbar sein, der zusätzlich auch die Räume der Musikschule im Dachgeschoss des Mitmachhauses erschließt. Das nebenstehende Mitmachhaus wird dabei durch einen Zwischenbau mit dem Haupthaus verbunden und erhält eine bessere Anbindung an das Regionalmuseum „Alte Schule“. Im Plan enthalten ist ein großzügig gestalteter und einladender Eingangsbereich des Museums, eine insgesamt größere Raumgestaltung durch den Abbau nichttragender Wände sowie historische Gauben auf dem Dach des Gebäudes.
Die architektonischen Möglichkeiten eines Umbaus und das vom Büro ConCultura aus Bonn erarbeitete Feinkonzept wurden bereits im Vorfeld eng aufeinander abgestimmt. Das neue Museumskonzept verfolgt unter der Überschrift „Museum als Wanderung durch die Geschichte“ eine neue Erzählweise und Inszenierung der Darstellung Kaufungens. Besucherinnen und Besucher können durch Themenparcours an Orte gelangen, die für Kaufungen wichtig sind: einzelne Ortsteile, Wald, Fachwerkbau, die Frage „Stadt oder Land“ genauso wie die Bereiche Arbeiten, Bergbau, Schule und Geschichte. Dabei sollen Mitmachstationen entwickelt werden, die vor allem Kinder und Jugendliche dazu anregen, die Geschichte hautnah erleben zu können. Das Thema „Menschen machen Kaufungen“ weist auf die besondere Rolle der Bewohner Kaufungens hin und bietet Spielraum für Präsentationen einzelner, bedeutsamer Personen. Ein eigener Laborbereich, der sich dem bewussten Erhalt von Strukturen in einer sich stets verändernden und beschleunigten Welt sowie ökologischen Themen widmet, entlässt die Besucherinnen und Besucher in das heutige Kaufungen und dient gleichsam als Ausblick in die Zukunft.