Ausstellung Regionalmuseum
Zeitgleich zum Bau des Bürgerhauses Kaufungerwald, 1962, entstand in den Innenräumen eine Gedenkstätte für die Opfer des siebzehn Jahre zuvor beendeten Zweiten Weltkriegs. Eine Ausstellung im Regionalmuseum erinnert nun an das Mahnmal und schafft Bewusstsein für die, heute oft vergessene, Kriegszeit, die auch viele heutigen Kaufungerinnen und Kaufunger miterlebten. „Dieses Thema darf nicht in Vergessenheit geraten und zur Selbstverständlichkeit werden“, sagte Doris Bischoff, Erste Beigeordnete der Gemeinde, während der Kabinettseröffnung. Die Ausstellung gebe Anlass dazu, an das damalige Leben in Kaufungen sowie an die Kriegsopfer und ihre Angehörigen zu erinnern. Wilhelm Hueges, renommierter Künstler, erhielt Anfang der 60er Jahre vom damaligen Gemeindevorstand den Auftrag, neben der Inschrift des „Bürgerhauses Kaufungerwald“ und dem „Bürgerhausemblem“, ein Mahnmal im Treppenraum des Bürgerhauses zu entwerfen. Das Ergebnis war ein Mauerstück, geklinkert, an dem einzelne Bronzeteile (Kopf, Blume und Relief mit Inschrift und Rahmen) montiert waren. „Die raue Oberfläche der gemauerten Wand mit den tiefen Fugen und den einzelnen Metallteilen erinnerte an kriegszerstörte Hausruinen“, erklärte Museumsleiterin Ulla Merle. Durch seinen zentralen Platz im Wegekreuz des neuen Bürgerhauses sei die Gedenkstätte in den Alltag der gegenwärtigen Gemeinschaft integriert worden. Nach zahlreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten verschwand das Mahnmal nach und nach
Ausstellung Regionalmuseum
aus der Eingangshalle des Bürgerhauses, die einzelnen Bronzeteile wurden dem Regionalmuseum übergeben. Neben den Bronzeteilen des Mahnmals sind in der Ausstellung auch das „Namenbuch“ (ein Gedenkbuch mit Namen der Oberkaufunger Kriegsopfer, das sich hinter der Klinkerwand, in einer Nische befand) und die original bronzene Erinnerungstafel zur Grundsteinlegung zu sehen. Das Bürgerhausemblem, was viele Jahre an der Rathausfassade neben der Bürgerhausinschrift hing, ist eine Leihgabe aus dem Regionalmuseum Hofgeismar. Man vermute, so die Museumsleiterin, dass die Skizze des Emblems das Vorbild für alle weiteren Bürgerhausembleme in Hessen war.Bis zum 7. Juli ist die Kabinettausstellung „Die Toten mahnen“ im Regionalmuseum Alte Schule zu sehen.
