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20.05.2013

Brüder-Grimm in Kaufungen


Berühmte Wissenschaftler im Regionalmuseum:
Brüder Grimm über Tod, Teufel und Soldaten


Im Rahmenprogramm des Erinnerungsprojektes „Krieg im Dorfleben – Dorfleben im Krieg“ waren zwei international renommierte Forscher in Kaufungen zu Gast.
Die Professoren Jacob und Wilhelm Grimm berichteten aus ihrem bewegten Wissenschaftleralltag und den oft prekären Lebensverhältnissen, ob als Kinder im Armenhaus in Steinau oder nach der fristlosen Entlassung aus ausländischen Diensten (Göttingen) nach ihrer Demonstration gegen die Rücknahme der Landesverfassung.
 
Im Vordergrund der Veranstaltung stand selbstverständlich die Vorstellung ihrer Arbeitsergebnisse zum Thema Tod, Teufel und Soldaten, die sie mit ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Tod zu verknüpfen wussten. Die Grimmsche Sammlung und Aufbereitung von Erzählungen unterschiedlicher Zeitgenossen wurde mit Ironie und viel schwarzem Humor vorgetragen. Das Publikum im vollbesetzten Vortragsraum der Alten Schule erfuhr von schrecklichen Todesarten und zahlreichen Leichen am Ende der Geschichte, ebenso wie von später Sühne böser Taten, vom Schicksal unartiger Kinder oder von mutigen alten Soldaten und gewitzten Bauern, die dem Unheil trotzten.
(Ob die eine oder andere Erzählung tatsächlich im Raum Kaufungen zu verorten wäre, blieb freilich Vermutung; der Ratschlag an den anwesenden Bürgermeister, sich seinen öffentlichen Arbeitgeber genau anzusehen, wurde allerdings aus eigener leidvoller Erfahrung gegeben.) 
 
Die Geschichten gingen zu Herzen, aber es gab auch viel zu lachen. Die Zuhörer mochten die Vortragenden kaum gehen lassen und manch eine(r) von ihnen hat sich vorgenommen, eine weitere Veranstaltung mit Jacob und Wilhelm Grimm zu besuchen, denn die beiden Wissenschaftler sind zurzeit im Projekt ‚Grimm 2013‘ auf Lesereise zu verschiedenen Themen in Nordhessen unterwegs.
 
„Ein ganz herzlicher Dank an Stefan Becker und Carlo Ghirardelli, die uns diese eindrucksvolle Begegnung mit den Brüdern Grimm ermöglichten“, sagte Museumsleiterin Ulla Merle.

 (Fotos Herby Oppermann)