Ein (Berufs-)Leben für die Literatur: Büchereimitarbeiterin Monika Schönig geht in den Ruhestand - Lea Müller tritt Nachfolge an

Sie ist das Gesicht des Büchereistandorts Oberkaufungen: Viele kennen Monika Schönig hinter ihrem Schreibtisch sitzend, Bücher einscannend, mit Bibliothekskunden im Gespräch über die neusten Literaturerscheinungen oder mit den jüngsten Leseratten in der Kinder- und Jugendecke suchend nach einem passenden Hör- oder Gesellschaftsspiel. Nun geht die gebürtige Ostwestfälin und Wahl-Kaufungerin Monika Schönig nach 35 Jahren Berufsleben – davon elf Jahre hauptamtlich in der Bücherei Kaufungen tätig, in den Ruhestand. Der Abschied fällt ihr nicht ganz leicht, denn die Arbeit in der Bücherei war für sie wie eine Passion: „Der Service für und der Kontakt zu meinen Leserinnen und Lesern war für mich etwas ganz Besonderes – vor allem die Jüngsten haben mir am Herzen gelegen.“

Noch bevor Schönig im Jahr 2011 hauptamtlich für die Bücherei Kaufungen eingestellt wurde, arbeitete sie 12 Jahre lang ehrenamtlich am Büchereistandort Oberkaufungen, an der Seite ihrer Vorgängerin Ursula Weidner. Als Jugendliche hat die gelernte Bauingenieurin die Welt der Literatur für sich entdeckt und sie seitdem nicht mehr losgelassen. Vieles hat Monika Schönig bewegt und angepackt. Unter ihrer Federführung wurde der Medienbestand kontinuierlich erweitert und zahlreiche Leseprojekte umgesetzt. Der jährliche Sommerferienspaß erhielt ein neues Konzept mit Rätselrallye, Bastelaktionen und Gewinnspielen. Und auch während der Pandemiezeit setzte Schönig alles daran, den Büchereibetrieb aufrechtzuerhalten und auch den Kindern die Ferienaktionen in anderen Formaten zu ermöglichen. Besonders viel Spaß hat ihr im letzten Jahr das Leseratten-Projekt in Kooperation mit der örtlichen Sparkasse, der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen und der Hessischen Leseförderung gemacht. „Es war einfach toll zu sehen, mit wie viel Herzblut und Begeisterung die Kinder und Jugendlichen mitgemacht haben“, freut sich Schönig noch immer. Und auch die Einführungen der Vorschulkinder und Schulklassen in die Büchereiwelt behält die Mutter zweier Söhne in guter Erinnerung. „Die Kleinen waren immer für eine Überraschung gut!“

Auf die Frage, was sie am meisten vermissen wird, findet Schönig eine eindeutige Antwort: „Meine Leserinnen und Leser!“

Ihre Nachfolge tritt ab 21. März Lea Müller an. Die 34-jährige Bibliothekarin und bekennende Leseratte – sie liest in ihrer Freizeit rund 100 Bücher im Jahr – brennt für diesen Beruf und steckt voller Vorfreude auf die Arbeit in der Bücherei Kaufungen. Nach ihrer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sowie einer Tätigkeit in einer Bücherei in Krefeld, absolvierte Lea Müller den Studiengang „Nordeuropa-Studien“ in Berlin, an den sich dann eine Arbeitsstelle in der Universitätsbibliothek Kassel anschloss. Nun freut sie sich darauf, wieder in eine öffentliche Bibliothek zurückkehren zu können. „Ehrlich gesagt war es schon immer mein Traum, in einer kleinen Bücherei zu arbeiten“, sagt Müller, „hier kann man mit den Menschen reden, fragen, was fehlt oder wo man helfen und unterstützen kann.“ Auch ihr liegt der Service gegenüber den Büchereikunden sehr am Herzen. Sie hat auch schon einige Ideen, mit welchen Projekten und Aktionen sie überraschen kann, aber „nun muss ich erstmal ankommen und schauen, was machbar und umsetzbar ist“, sagt Müller weiter.

„Ich freue mich jetzt erstmal auf das Kennenlernen der Leserinnen und Leser!“