Ihre Geschichte in Corona-Zeiten - Amazing Graze

Unserem Aufruf sind schon einige Kaufunger*innen gefolgt und haben uns berichtet – von Erlebnissen, Aktionen, Ideen und Ansichten in dieser ungewöhnlichen Corona-Zeit. Es ist nicht nur eine Zeit der Beschränkungen, sondern auch der Solidarität und der gegenseitigen Fürsorge.

Herby Oppermann berichtet von Begegnungen am Steinertsee – bei denen alle Personen trotzdem den nötigen Abstand zueinander eingehalten haben:

 

Amazing Graze - Ingrid R. sagt, dass es ihr Hochzeitslied war

Sie sitzt mit ihrer Freundin am Steinertsee. Und ist sichtlich gerührt.

Flötenhenner spielt genau das richtige Lied. Fast jeden Tag ist er gegen 13 Uhr hier. Der See verbreitet Henners Musik in alle Richtungen. Auf der anderen Seite hat das auch klein Benjamin gehört. Mit Mama Viktoria und Hund Bruno will er unbedingt zu Flötenhenner. Es gibt sogar ein Wunschlied für die drei. Auch Bruno ist angetan und legt sich brav zu den beiden. So einfach kann man sich für ein paar Minuten wegträumen…

Henner Brosius sagt, er muss einfach mit seinem Spiel den Menschen Freude bereiten. Gerade in dieser schwierigen Zeit. Und manchmal gibt`s, wie bei Ingrid, sogar eine kleine Freudenträne. Manche kommen sogar extra wegen der Musik zum See.

Er wohnt seit 53 Jahren in Kaufungen, in der DRK-Klinik hat er 31 Jahre als Krankenpfleger gearbeitet. Zur Weihnachtszeit gibts hier auch heute noch Flötentöne von Henner.

Er hat auch Spaß am Mittelalterverein Coufunga. Da gibt er den Spielmann des Kaiserpaars Kunigunde und Heinrich. Die Flöte kommt kaum zur Ruhe…

Ingrid sagt mir, dass sie heute Geburtstag hat. Gäste darf sie zuhause nicht empfangen. Henner gibt alles und flötet ihr ein Geburtstagslied. Ingrid ist nochmal gerührt. Am liebsten würde sie sich bei Henner mit einer Umarmung bedanken. Aber das geht leider gerade nicht…

Die Walking-Stöcke warten zuhause auf Henner. Es geht zum Sensenstein. Kraft tanken für morgen. Um 13 Uhr ruft wieder der Steinertsee. Auf seinem Instrument ist Zauberflöte eingraviert. Na denn…

(Text und Fotos Herby Oppermann)