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01.04.2014

Otto Martelleur verabschiedet sich aus aktivem Brandschutzdienst

Feuerwehrmann mit Leib und Seele: Otto Martelleur verabschiedet sich nach 51 Jahren aus dem ehrenamtlichen Brandschutzdienst

Tausende Einsätze hat Otto Martelleur in seiner Karriere als Brandschützer geleistet. Darunter zahlreiche Großbrände wie auf dem ehemaligen Gelände Riffer oder auf dem früheren Aussiedlerhof Jahn. Er barg Menschen aus verunglückten Fahrzeugen und leistete Hilfe beim großen Hochwasser in 1981. Nach 51 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Feuerwehrmann hat sich Otto Martelleur am vergangenen Samstag offiziell verabschiedet. Viele seiner Feuerwehrkollegen und -kolleginnen bedankten sich noch einmal für seinen unermüdlichen Einsatz.

„Es fällt mir nicht leicht, mich zu verabschieden, aber ich werde nicht ganz von der Bildfläche verschwinden“, erzählt Martelleur. Er wolle sich auch weiterhin in der Alters- und Ehrenabteilung der Kaufunger Feuerwehr engagieren und im Vorstand des Feuerwehrvereins Niederkaufungen mitarbeiten. „Bei Bedarf werde ich meine Feuerwehrkollegen bei Einsätzen und Übungen auch mit Verpflegung versorgen“, fügte der bislang dienstälteste Brandschützer im Landkreis Kassel hinzu.

Am 1. Oktober 1962 trat Otto Martelleur in die Jugendfeuerwehr Niederkaufungen ein. „Damals haben die eine Übung auf dem Kirchplatz in Niederkaufungen gemacht und das hat mich beeindruckt, da wollte ich mitmachen“, erinnert sich der dreifache Großvater. Seitdem war er aktives Mitglied in der Kaufunger Feuerwehr. Einiges habe sich jedoch im Feuerwehrdienst geändert: „In den 60er Jahren war die Feuerwehr eigentlich nur für den Brandschutz zuständig und erledigte Hilfeleistungen beim Lossehochwasser.“ Seit den 70er Jahren sei der Aufgabenbereich dann gewachsen, Übungseinheiten mussten ausgeweitet werden. Martelleur: „Eine Übung im Monat, wie es früher war, ist nicht mehr möglich.“ Heutzutage absolvieren die aktiven Mitglieder zwei bis drei Übungen im Monat. Auch die technische Aufrüstung der Feuerwehr verlangt einiges ab. „Die vielen Spezialgeräte müssen von den Mitgliedern auch beherrscht werden, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert.“ Besonders in Erinnerung geblieben ist Martelleur der Brand in der Bergschänke in Oberkaufungen, bei dem zwei seiner Feuerwehrkameraden schwer verletzt wurden.

Der waschechte Feuerwehrmann blickt auf 51 Jahre ehrenamtliche Brandschutztätigkeit zurück und will sich nun zukünftig noch intensiver um seine Kinder und Enkelkinder kümmern. Seine Kameraden wirken dabei etwas wehmütig: „Otto wird uns fehlen, er war eine feste Institution in unseren Reihen“, sagt Gemeindebrandinspektor Mattias Böttger und bedankt sich noch einmal bei Martelleur für seinen unermüdlichen Einsatz, und das über 51 Jahre hinweg.