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21.06.2012

Windkraft auf dem Sensenstein


 Windkraft auf dem Sensenstein


„Unser Ziel ist und bleibt die Energiewende. Wir wollen raus aus dem Atomstrom. Dazu ist
ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung notwendig“, sagt Kaufungens
Bürgermeister Arnim Roß. „Die Energiewende ist eine herausragende Chance für unsere
regionale Wirtschaft. Wenn wir hier aus Wind und Sonne Energie erzeugen, dann erzeugen
wir auch Einkommen und Arbeit bei uns vor Ort“, so Roß weiter.
„Dies geht jedoch nur mit größtmöglicher Akzeptanz in der Bevölkerung“, ergänzt der Niester
Bürgermeister Edgar Paul. Neben dem Verbleib der Wertschöpfung in der Region sei daher
ein wesentliches Kriterium die Beteiligung der Bürger und der Kommunen direkt oder über
Energiegenossenschaften an den Anlagen bzw. GmbH’s.
„Dies waren die Ausgangspunkte unserer Überlegungen zur Planung von Windenergie am
Sensenstein“, berichtet Paul. Hier planten zunächst die Gemeinden Kaufungen und Nieste
einen kleinen Windpark mit drei Rädern. Später wurden die Gemeinden informiert, dass die
Hessische Landgesellschaft (HLG), die über große Landesflächen am Sensenstein verfügt,
in der Gemarkung Niestetal auch einen größeren Windpark errichten wolle. Nunmehr wird
jedoch der gesamte Sensenstein aufgrund mangelhafter Windstärken vom
Regierungspräsidium nicht in die Windvorrangflächen aufgenommen.
„Für uns als politisch Verantwortliche bedeutet das, dass wesentliche Kriterien oder
Anforderungen, die wir an den Windpark gestellt haben, nicht erfüllt sind. Wenn
amtlicherseits mangelhafte Wirtschaftlichkeit festgestellt und bestätigt wird, können wir nicht
guten Gewissens Bürgern und Genossenschaften empfehlen, sich an dem Windpark zu
beteiligen“, kommentiert Bürgermeister Roß die neue Lage.
Damit sei dann aber die Bürgerbeteiligung als ein wesentliches Kriterium nicht mehr erfüllt,
ergänzt Bürgermeister Roß. Und eine Wertschöpfung, die in der Region verbleibt, sei
ausgesprochen fraglich. „Und damit steht aus politischer Sicht das ganze Projekt in Frage
bzw. ist nicht mehr sinnvoll“, so Bürgermeister Paul. „Die Beeinträchtigung des
Landschaftsbildes insbesondere aus Kaufunger Sicht steht dann in keinem Verhältnis mehr
zum Nutzen und ob es noch die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung erhält, halte ich
für fraglich“, erläutert Roß. Daher wollen die beiden Bürgermeister den Gemeindegremien in
Kaufungen und Nieste nun vorschlagen, von dem Plan eines Windparkes am Sensenstein
Abstand zu nehmen und lehnen auch den Windpark der HLG ab.