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Auf der Zielgeraden: Konzeptentwurf für städtebauliche Entwicklung im Bereich Altdorf Oberkaufungen/ Stiftsfreiheit vorgestellt - »Charme bewahren und Aufwertungen im kleinen Stil«

Nach zwei erfolgreichen Workshops zur städtebaulichen Weiterentwicklung des Altdorfes und der Stiftsfreiheit Oberkaufungen, an denen sich in den vergangenen zehn Monaten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben, ging die Workshop-Reihe nun mit der öffentlichen Vorstellung der Ergebnisse in die Endphase. Bevor Uwe Höger und Sonja Kunze vom Planungsbüro akp Mitte August vor rund 40 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern im Bürgerhaus Kaufungerwald die Inhalte und Projektideen des städtebaulichen Konzeptentwurfes präsentierten, betonte Bürgermeister Arnim Roß noch einmal die Wichtigkeit des Themas für die Lossetalgemeinde: „Kaufungen hat zwei Schätze: Das Altdorf Niederkaufungen und das Altdorf Oberkaufungen. Wir müssen ihren Charme bewahren und an moderne Ansprüche anpassen, damit sie auch für kommende Generationen attraktiv sind.“ Daher habe die Gemeinde Kaufungen Ende 2017 die Aufnahme in das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz beantragt. Um hierfür gut aufgestellt zu sein wurde in den vergangenen Monaten, unter Einbeziehung Kaufunger Bürgerinnen und Bürger, ein städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet, das die Entwicklungsmöglichkeiten des Altdorfes Oberkaufungen hinsichtlich seiner kulturellen, sozialen und touristischen Bedeutung aufzeigt. Wird Kaufungen in das Förderprogramm aufgenommen, würde die Gemeinde Fördermittel des Landes Hessen und des Bundes für Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen im öffentlichen und privaten Bereich bekommen.

Viele Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft wurden in den Entwurf eingearbeitet. So kamen die Planer dem Wunsch nach, den Charme und historischen Aufbau des Altdorfes zu wahren aber trotzdem mit modernen Anforderungen in Einklang zu bringen. Vorschläge wie die Sanierung der Treppen oder mehr Sitzmöglichkeiten im Altdorf wurden in das Konzept eingearbeitet. So könnte zum Beispiel der Balkon Zur Schönen Aussicht aufgewertet oder die Treppenzugänge umgestaltet werden. Auch Grünstrukturen wurden unter die Lupe genommen: Hier könnten zusätzliche Baumpflanzungen im Bereich der Hofgartenwiese oder des Kleinen Kirchbergs für mehr Aufenthalts- und Erholungsqualität sorgen. Daneben sieht das Konzept vor, die Wege und Straßen im Altdorf so zu sanieren, dass das Natursteinpflaster erhalten bleibt und durch Systeme zur Schaffung von Barrierefreiheit ergänzt wird. Ein Schwerpunkt des Entwicklungskonzeptes ist auch die Beratung und Förderung von privaten Hauseigentümern. „Einige Häuser sind in diesem Bereich sanierungsbedürftig“, erläuterte Sonja Kunze. Sollte Kaufungen in das Förderprogramm aufgenommen werden, könnten Eigentümer umfangreich beraten werden und Fördermittel für ihre Haussanierung beantragen. „Die Bedeutung und Qualität des Altdorfes als Wohnstandort soll bewahrt und gefördert werden“, betonte Kunze. Zur Sprache kam auch der Wunsch nach mehr Parkmöglichkeiten, insbesondere bei Veranstaltungen in der Stiftskirche oder dem Stiftshof. Daher sieht das Konzept vor, die Parksituation mit bis zu 40 zusätzlichen Parkplätzen und einem Busparkplatz zu verbessern. Auch die Umsetzung eines Multifunktionsgebäudes mitsamt barrierefreier Toilettenanlage an der Stiftskirche ist im Konzeptentwurf als notwendige Maßnahme vorgesehen, um die Infrastruktur, insbesondere bei Konzerten mit bis zu 600 Besucherinnen und Besuchern, zu gewährleisten.

Zum Abschluss fasste die Planerin Sonja Kunze noch einmal zusammen: „Die Besonderheit des Konzeptes liegt im Detail – wir wollen im kleinen Stil das Altdorfareal aufwerten und keine großen Baumaßnahmen durchführen.“ Viele der vorgesehenen Maßnahmen richten sich an private Eigentümer, deren Projekte jedoch gefördert werden könnten, sofern Kaufungen den Zuschlag für das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz bekommt.
Der Zeitplan ist straff: Noch in diesem Herbst soll das städtebauliche Entwicklungskonzept in der Gemeindevertretung beschlossen werden. Kaufungen hofft dann auf Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz im Jahr 2020.

Weitere Informationen sowie die Dokumentation des bisherigen Beteiligungsprozesses finden Sie hier.