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30.04.2018

Ideenwerkstatt »Kultur in Kaufungen«

Auftaktveranstaltung Ideenwerkstatt: Bürger und Kulturschaffende diskutieren über Weiterentwicklung des kulturellen Angebotes in Kaufungen

Das kulturelle Angebot in Kaufungen weiterentwickeln, Ideen für Formate von zukünftigen Festen sammeln und Möglichkeiten zur Netzwerkbildung von Kulturschaffenden ausweiten, das alles soll mithilfe der Ideenwerkstatt „Kultur in Kaufungen“ gelingen. Seit Ende 2017 ist das Planungsbüro akp_Stadtplanung + Regionalentwicklung mit der Analyse des Kaufunger Kulturkonzeptes beschäftigt. Neben einer Bestandsaufnahme der verschiedenen Facetten von Kultur in Kaufungen sollen Kulturschaffende und interessierte Bürger in den Prozess eingebunden werden, um ein gemeinschaftliches Angebot, insbesondere für Gemeindefeste, weiterzuentwickeln und neue Ideen zu generieren.

Am zweiten Aprilsamstag fand die Auftaktveranstaltung zur Ideenwerkstatt im Café des Regionalmuseums Alte Schule statt. Rund 20 Kulturschaffende und Interessierte aus den Bereichen Bildung, Kirche, Museen, Vereine, Verbände, Literatur, Theater, Kunst und Gemeinde waren der Einladung von Bürgermeister Arnim Roß gefolgt, um in einen Dialog zu treten und ihre Gedanken in den Prozess einzubringen.

„Kultur und kulturelle Bildung ist heutzutage wichtiger denn je“, betonte der Verwaltungschef Arnim Roß zu Beginn der Auftaktveranstaltung und bedankte sich für das Interesse, an der Weiterentwicklung des kulturellen Angebotes mitarbeiten zu wollen. „Kultur hat in Kaufungen einen besonderen Stellenwert und ist sehr vielschichtig“, so Roß weiter. Von den Angeboten der Museen und Bibliotheken bis hin zu den Konzerten im Stiftssommer und der Stiftskirche sowie den Dorftagen und Gemeindefesten sei das kulturelle Angebot bereits breit gefächert. Das hat auch Sonja Kunze vom Planungsbüro akp, die mit der Analyse des Kulturkonzeptes beauftragt wurde, bereits festgestellt. Dennoch sei es wichtig, nicht stehen zu bleiben, sondern in die Diskussion zu treten und Ideen zu sammeln, wie beispielsweise Gemeindefeste in Zukunft gemeinsam gestaltet werden können, so Kunze. Grundsätzlich unterschied die Regionalentwicklerin in ihrem Vortrag zwischen „außenwirksamer Kultur“ und „innenwirksamer Kultur“, die sich dahingehend wiederspiegeln, dass ein bestimmter Bereich des kulturellen Angebotes in Kaufungen von außen wahrgenommen und genutzt wird und zusätzliche Wertschöpfung durch auswärtige Besucher bringt (außenwirksame Kultur) und auf der anderen Seite mehr der Begegnung und dem sozialen Gefüge dient und vor allem von Kaufungerinnen und Kaufungern genutzt wird (innenwirksame Kultur). T

hema der Ideenwerkstatt war vorranging die innenwirksame Kultur.

Zwei Aspekte standen dabei im Vordergrund: Gemeindefeste (Dorftage, Heimatfeste) und die Frage der Vernetzung der Akteure auf dem kulturellen Feld in Kaufungen. Letzteres ist wichtig, weil durch die gesellschaftliche Entwicklung sich das ehrenamtliche Engagement sowohl in den Vereinen als auch bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen verändert hat. Immer mehr Energie muss in die eigene Vereinsarbeit investiert werden. „Wir müssen uns der Situation stellen, die auch dem demographischen Wandel zuzuschreiben ist, und akzeptieren, dass das Engagement nicht mehr wie in den 80er Jahren ist“, brachte es Arnim Roß auf den Punkt. Dies führt aber auch dazu, stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, dass sich das Format der Feste ändert, da immer weniger Eigenbeiträge angemeldet werden und Programmpunkte eingekauft werden müssen.

Dennoch sei ein Bedürfnis nach Orten der Begegnung zu spüren, sagte Pfarrer Gottfried Bormuth. Dekanin Carmen Jelinek betonte die Bedeutung solcher Orte: „Veranstaltungen müssen in einem besonderen, nicht beliebigen Ambiente stattfinden, in dem sich Menschen wohlfühlen.“ Und Reinhard Schneider, Leiter der Musikschule Söhre- Kaufunger Wald, unterstrich die Wichtigkeit der Einbeziehung von Kindern bei Festen und Veranstaltungen. „Kinder kommen nie allein, sondern bringen immer auch noch Eltern und Großeltern mit.“

Nach reger Diskussion kamen die Beteiligten überein, dass das Format von Gemeindefesten überdacht werden muss.

Am 22. Mai 2018 findet die zweite Veranstaltung „Ideenwerkstatt Kultur in Kaufungen“ im Café des Regionalmuseums (18 Uhr) statt, bei der die Ergebnisse aus der Auftaktveranstaltung konkretisiert werden und in das Entwicklungskonzept begleitend einfließen.