Seiteninhalt
06.10.2023

Mit historischem Charme das Klima schonen: Kaufunger Fachwerkhaus gewinnt ersten Preis beim Hessischen Wettbewerb für energieeffiziente Sanierungen

Anne Raupach und Alberto Gallego haben mit der Sanierung ihres Fachwerkhauses im Niederkaufunger Steinweg gezeigt, wie man ein altes Haus hochwertig energetisch sanieren kann, ohne dabei auf den historischen Charme verzichten zu müssen. Mit ihrem Wohngebäude, das im Jahr 2020 komplett saniert wurde, ist die Kaufunger Familie nun im Rahmen des „Hessischen Wettbewerbs für energieeffiziente Modernisierung 2023“ in der Kategorie „Fachwerk- und denkmalgeschützte Gebäude“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. „Wir haben uns riesig über diese Auszeichnung gefreut, da die Konkurrenz wirklich groß war“, erzählt Anne Raupach, die als selbstständige Architektin in Kaufungen arbeitet. Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro wolle die Familie in einen Solar-Carport für ihr elektrisches Fahrzeug investieren.

Erfahren hatte Raupach von dem Wettbewerb über das Klimaschutzmanagement der Gemeinde Kaufungen. „Es freut uns sehr, dass immer wieder Kaufunger Modernisierungsprojekte ausgezeichnet werden“, sagt Klimaschutzmanagerin Lisa Haubner. Vor zwei Jahren hatten es gleich drei Kaufunger Projekte in die Endauswahl geschafft. Und auch Bürgermeister Arnim Roß gratulierte den Gewinnern: „Familie Gallego-Raupach hat mit der energetischen Sanierung ihres Wohnhauses ein Best-Practice-Beispiel geschaffen, das zeigt, wie groß der Nutzen einer energieeffizienten und umweltfreundlichen Sanierung älterer Häuser ist – für die Eigentümer*in selbst, aber auch für die Umgebung.“

Erbaut wurde das Fachwerkhaus mit dazugehöriger Scheune im Jahr 1912. Nachdem Familie Gallego-Raupach das charmante Wohngebäude im Jahr 2020 gekauft hatte, begannen zügig die Sanierungsarbeiten: „Wir haben fast ausschließlich ökologische und klimafreundliche Baumaterialien wie Holz, Lehm, Zellulose und Kalk eingesetzt“, erklärt Anne Raupach, „und wir haben großen Wert auf regionale Baustoffe gelegt.“ Entstanden ist ein Wohntraum auf knapp 200 Quadratmetern mit historischem Charme, der durch das Sichtfachwerk, vor allem auch in den Innenräumen, erhalten geblieben ist. Das Dach wurde neu gedämmt und mit historischen Doppelmuldenfalzziegeln eingedeckt, die aus den 1970er Jahren stammenden Kunststofffenster wurden durch dreifach verglaste Holzfenster ersetzt und auch die alte Ölheizung musste für eine klimafreundliche Luft-Wasserwärmepumpe weichen. Um genügend Strom zu erzeugen, hat Familie Raupach auf ihrem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet, die auch ihren vollelektrischen PKW speist.

Von dem Ergebnis der Sanierung ist nicht nur die Landesenergieagentur Hessen LEA überzeugt, auch Familie Raupach könnte sich keinen besseren Wohnstandort vorstellen: „Wir fühlen uns hier pudelwohl und sind glücklich über das Ergebnis unserer Sanierung.“ Vor allem der flexible Grundriss ermöglicht es der vierköpfigen Familie, auf spätere Veränderungen der Lebensverhältnisse eingehen zu können. „Unsere Wohnfläche kann mit den Bedürfnissen wachsen und schrumpfen, nicht notwendiger Flächen- und Energieverbrauch wird dadurch vermieden“, so Raupach abschließend.